Warnstreik des Arbeiterbereichs im Klinikum Stuttgart
Am 6. Dezember fand im Rahmen der Tarifrunde im ?ffentlichen Dienst ein Warnstreik der Besch?ftigten im Arbeiterbereich im Klinikum Stuttgart statt. Es beteiligten sich besonders viele KollegInnen vom K?chenpersonal, weil sie doppelten Grund zur Gegenwehr haben: Das Klinikum Stuttgart entstand 1998 durch den organisatorische Zusammenfassung der vier Stuttgarter st?dtischen Krankenh?user. Damals bek?mpfte die SAV diesen Schritt (ebenso wie die damalige Gewerkschaft ?tv). In einem Flugblatt schrieben wir: ?Die Gemeinderatsvorlage rechnet mit Einsparungen weil u.a. im back-office Bereich [nicht mit Patientenversorgung befasste Bereiche] Zentrale Dienste eingerichtet werden.
D.h. Arbeitsplatzabbau und Rationalisierungen (steigende Arbeitshetze) werden durch die Zusammenlegung angestrebt. Das kann auch nicht im Interesse der PatientInnen sein.? (Flugblatt der SAV Stuttgart ?Kein Gro?klinikum. K?ndigung der SANA-Vertr?ge!? September 1998) Diese Warnung hat sich seitdem best?tigt und best?tigt sich jetzt wieder: Die vier Krankenhaus-K?chen sollen jetzt durch eine ?Kochfabrik?, wie es die KollegInnen nennen ersetzt werden. Die Folge w?re Arbeitsplatzvernichtung, schlechtere Arbeitsbedingungen (Arbeit bei st?ndig 14?C Raumtemperatur etc.) und m?glicherweise Verkauf an eine Privatfirma. Einer der Sprechch?re bei der Demonstration lautete auch: ?Das ist ein starkes St?ck /Die bl?de Kochfabrik / Was wollen wir? / Die phantastischen Vier?.
Ein anderer Sprechchor der rund drei?ig KollegInnen, die vom B?rgerhospital zur zentralen Kundgebung beim Katharinenhospital liefen, ging: ?Ene meine Miste, Schwarz in die Kiste, Ene mene Muh, Schuster noch dazu, Ene mene Meck, schmei?t die Kiste weg.? (Schwarz ist der Manager des Klinikums vom privaten Krankenhauskonzern SANA, Schuster ist der Oberb?rgermeister von Stuttgart).
Am Katharinenhospital gesellten sich zahlreiche KollegInnen der dortigen K?che zu uns, die T?pfe, Pfannen, Sch?pfkellen und andere zur Kracherzeugung geeignete K?chenger?te dabei hatten. Die KollegInnen vom Olgahospital, dem dritten der vier Klinikum-Teilkrankenh?user (das vierte, das Krankenhaus Cannstatt, liegt weiter weg) kamen aus einer anderen Richtung zur Abschlusskundgebung. Auf der Kundgebung wurde in mehreren Reden die allgemeine Lage in der Tarifrunde und der spezielle Angriff auf die Krankenhausk?chen dargestellt.
Es wurde betont, dass es eine harte aber zu guter letzt erfolgreiche Tarifrunde sein werde. Die Beteiligung war zwar steigerungsf?hig, aber die Stimmung war gut und k?mpferisch und eine gute Ausgangslage, um f?r die n?chsten Warnstreiks die Beteiligung tats?chlich zu steigern. Die Kundgebung hat best?tigt, dass an der Gewerkschaftsbasis die Kampfbereitschaft f?r eine erfolgreiche Tarifrunde vorhanden ist. Wie es in dieser Hinsicht bei der ver.di-F?hrung aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt.