Nach der Wahl ist vor dem Kampf!
Druck machen f?r Arbeitnehmerrechte!
Jetzt erst recht: Sofortige Wiedereinstellung von Jens Fertsch!
Nach einem halben Jahr der harten Auseinandersetzungen ist die Betriebsratwahl bei ETIB in Bremen zu Ende. Gewonnen haben jene Kandidaten, die sich offen auf die Seite der Gesch?ftsleitung und urspr?nglich sogar gegen die Gr?ndung eines Betriebsrates gestellt haben. Dies ist nat?rlich ein R?ckschlag. Dennoch muss festgestellt werden, dass aufgrund der z?hen Arbeit der Kollegen des Wahlvorstandes ?berhaupt erst die Bildung eines Gremiums m?glich wurde, welches die Interessen der Arbeitnehmer wahrnehmen kann.
Hintergrund
Die Wahl fand in einer Situation statt, in der eine sehr unerfahrene Belegschaft einem skrupellosen Eigent?mer gegen?ber stand. Die meisten ArbeiterInnen haben in den Auseinandersetzungen der letzten Wochen enorm viele neue Erfahrungen gemacht. Viele setzten sich zum ersten mal mit Dingen wie Betriebsrat, Gewerkschaft, den Interessen von ArbeiterInnen und Unternehmern auseinander. Der gro?e Druck des Chefs konnte die Mehrheit bei dieser Wahl noch davon abhalten die gewerkschaftlich organisierten Kollegen zu unterst?tzen und sch?rte Existenz?ngste. Da wurde bei Gr?ndung eines Betriebsrates mit der Schlie?ung des Werkes gedroht, Kollegen suspendiert und pers?nliche Einsch?chterungen verschiedenster Art unternommen. Wenig hilfreich war w?hrend des Wahlkampfes die Haltung der lokalen IGM- F?hrung, die sich nicht an getroffene Absprachen hielt, z.B. zugesicherte Flugbl?tter nicht erstellte. Umso h?her muss die Tatsache bewertet werden, dass etwa 20% der KollegInnen f?r die k?mpferischen Kandidaten gestimmt haben. Dies stellt eine Grundlage f?r die weitere Arbeit im Betrieb dar.
Perspektiven
Mit der Gr?ndung eines Betriebsrates ist eine gewisse Erwartungshaltung bei den KollegInnen entstanden, dass sich Zust?nde im Betrieb verbessern. Der gew?hlte Betriebsrat wird von seinem Selbstverst?ndnis her aber ein Handlanger des Arbeitgebers sein. Die t?gliche Willk?r einerseits oder zu erwartende Unt?tigkeit bei gravierenden betrieblichen Problemen (z.B. Arbeitsschutz) wird zunehmend mehr Kolleginnen und Kollegen nachdenklich stimmen. Diese werden sich k?mpferischen und gewerkschaftlichen Ideen ?ffnen. Jetzt m?ssen die Grundlagen f?r weitere gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb geschaffen werden. Einige KollegInnen diskutieren bereits die Gr?ndung von Vertrauensleutestrukturen. Dieser Prozess muss von der IG Metall unterst?tzt werden. So kann in der Zukunft das Kr?fteverh?ltnis zu Gunsten einer offensiven Interessensvertretung gekippt werden.
Solidarit?t n?tig!
Noch immer ist Jens Fertsch, Mitglied des Wahlvorstandes, wegen seines Engagements f?r die Rechte der ArbeitnehmerInnen von der Arbeit suspendiert und von K?ndigung bedroht. In den vergangenen Tagen ist uns zu Ohren gekommen, dass die frisch gew?hlten Betriebsr?te in der Firma lauthals verk?ndeten in den n?chsten Tagen die K?ndigung von Jens herbeizuf?hren. Auch hier zeigen sie welch Geistes Kind sie sind.
Bei ETIB wird auf betrieblicher Ebene dass umgesetzt, was Politiker und Verbandsfunktion?re des Kapitals t?glich fordern: Einschr?nkung von Arbeitnehmerrechten, Beschneidung des K?ndigungsschutzes und Schw?chung der Gewerkschaften.
Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, alle Kr?fte zu mobilisieren, um die Weiterbesch?ftigung von Jens zu erk?mpfen und die drohende K?ndigung abzuwehren. Das ?Solidarit?tskomitee Jens Fertsch? wird weiter alles in seiner Macht stehende unternehmen, um Druck auf ETIB auszu?ben, bis die Aufhebung der Suspendierung erreicht ist. Dabei fordern wir auch die Unterst?tzung durch die Gewerkschaften.
Wir bitten Euch: Schreibt Protestbriefe an die Gesch?ftsleitung und fordert die sofortige Aufhebung der Suspendierung! Schreibt Briefe an den neu gew?hlten Betriebsrat und fordert ihn auf, sich f?r die Weiterbesch?ftigung von Jens Fertsch einzusetzen! Schickt Kopien der Briefe an die IG Metall und fragt sie, was sie tut, um Jens und seine Kollegen zu unterst?tzen!
Solidarit?tskomitee Jens Fertsch
c/o Vivien Mast, Liegnitzstr. 57a, 28237 Bremen, 0174-9939702, SoliFertsch@gmx.de
Adressen/Telefonnummer f?r Protestbriefe und ?anrufe:
ETIB GmbH, z.Hd. Heiner L?hmann, Arster Hemm 52-54, 28279 Bremen, Fax: 0421-8400210, Mail: heiner.loehmann@etib.de , Tel.: 0172-4 222223
Kopien bitte unbedingt an: IG Metall: harald.esker@igmetall.de und ?Solidarit?tskomitee Jens Fertsch?: SoliFertsch@gmx.de