Gr??te Demonstration aller Zeiten in Schottland
Am Samstag, den 2. Juli marschierten ungef?hr 250.000 Menschen durch die Stra?en von Edinburgh, um gegen den G8-Gipfel zu protestieren, der Mitte der Woche in Gleneagles stattfinden wird. Es wurde die bisher gr??te politisch Demo in der Geschichte Schottlands. Das CWI (Komitee f?r eine Arbeiterinternationale, dem die SAV angeschlossen ist) war mit einem jungen und k?mpferischen Block vor Ort.
Die Organisatoren hatten jeden gebeten, wei?e Kleidung zu tragen. Diesem Appell folgten zirka 90% der Anwesenden. Dies erinnerte an den Wei?en Marsch in Belgien 1996 als 300.000 Menschen gegen die Rolle des Justizapparates nach dem Verschwinden und der Ermordung einiger junger M?dchen demonstriert hatten. Genau wie beim Wei?en Marsch 1996 wurde die wei?e Farbe in Schottland benutzt, um den politischen Charakter der Demo einzuschr?nken.
W?hrend der Demonstrationsaufruf eine gewaltige Resonanz fand, sahen die Organisatoren die Demo vor allem als einen Weg, Druck auf die G8 und die Weltelite zu machen mit der Forderung, Armut Geschichte werden zu lassen. Durch die gro?e Mobilisierung der Kirchen und NGOs wurde diese Position von ziemlich vielen derer auf dem Protest geteilt. Aber es gab auch eine Offenheit f?r radikalere Ideen. Die gro?e Beteiligung war an sich ein Ausdruck dessen, dass viele bereit sind, gegen Armut und Elend auf die Stra?e zu gehen. Und viele suchten nach Ideen, wie Armut zu bek?mpfen ist.
Die Tageszeitung “Sunday Herald” schrieb heute ?ber die Demo und erw?hnte, dass zwischen den wei?en Massen eine lebhafte Gruppe junger Leute, die rote T-Shirts trugen, Slogans riefen. Dies war das Kontingent der ISR (Internationaler Sozialistischer Widerstand) und des CWI. In dem Artikel war ein kurzes Interview mit Sarah Sachs-Eldridge von der Socialist Party (Schwesterpartei der SAV in England und Wales ) die sagte: “Solange wir in einem kapitalistischen System leben, wird es immer Armut geben. Die G8 handeln im Auftrag des Big Business. Wir k?nnen ihnen nicht vertrauen. Wir m?ssen das System ?ndern oder es wird sich niemals etwas ?ndern.”
In unserem Block hatten wir zirka 250 Mitglieder und Unterst?tzerInnen aus vielen verschiedenen L?ndern, inklusive Schottland, England/Wales, Irland, Belgien, den Niederlanden und Schweden. Wir waren die sichtbarste und lauteste Gruppe. Unsere Kampfparolen waren in ganz Edinburgh zu h?ren und unser Block fiel sehr auf, weil er rot war: rote T-Shirts, rote Transparente und rote Fahnen.
Die Demo selbst war recht kurz, das hie?, dass immer noch DemonstrantInnen den Auftaktort in Meadows Park verlie?en, als wir schon zum selben Platz zur?ckkamen. Selbst um 18 Uhr begannen immer noch Menschen gerade erst, zu demonstrieren. Am Nachmittag wirkte die Szenerie im Park mehr wie ein Festival, wobei die OrgansisatorInnen die Betonung eher auf die Unterhaltung des Publikums gelegt hatten als auf politische Reden.
Es gab eine begeisterte Resonanz auf das ISR und CWI. Belgische CWI – Mitglieder haben allein auf der Demo um die 230 Zeitungen verkauft und ein paar hundert Pfund f?r den Spendenfonds gesammelt, indem sie Armb?nder verkauften. Das CWI intervenierte mit einer speziellen Zeitung, die von seinen Mitgliedern in England/Wales und Schottland geschrieben worden war. Es war die einzige Zeitung, die eine klare Idee davon gab, wie man mit Armut Schluss machen kann, indem man f?r eine sozialistische Alternative k?mpft. Das machte einen gro?en Unterschied. Au?erdem verkauften wir auch T-Shirts und Armb?nder, was den roten Charakter unseres Auftretens noch verst?rkte.
Gespr?che mit einigen DemonstratInnen
Auf der Demo sprachen wir mit einer Reihe von Leuten ?ber die G8 und den Protest dagegen. Drei Jugendlichen aus Spanien sagten: “Es ist sehr schwer, Armut Geschichte werden zu lassen, da das Problem der Armut mit dem kapitalistische System verbunden ist. Armut, wie alle andern wichtigen Fragen auch, ist ein politisches Thema. ‘Wei?e’ Demonstrationen werde nicht ausreichen, um die Armut zu bek?mpfen”.
Ein englischer Demonstrant sagte, er sei wegen des riesigen Weltproblems heute zu der Demo gekommen. Aber als wir Leute auf dem Protest fragten, was ihrer Meinung nach dagegen getan werden k?nne, erwiderten viele, dass eine bessere Verteilung von Macht und Naturressourcen n?tig sei.
Es gab auch Verwirrung ?ber den Schuldenerlass der G8. Ein Demonstrant sagte uns, dies k?nne ein Weg sein, einigen L?ndern zu helfen, sich zu entwickeln und aus der Armut herauszukommen. Der versprochne Schuldnerlass ist jedoch sehr begrenzt und wird keine fundamentale Ver?nderung bringen. Andere stimmten dieser Ansicht zu. Ein junger Demonstrant meinte zu uns: “Es ist nicht genug und Peanuts, wenn man es mit der Geldsumme vergleicht, die f?r den Krieg im Irak ausgegeben wird.”
von Kristof Verslype, zur Zeit Schottland (?bersetzung: Conny Dahmen)
Bilder: von der LSP/MAS website (cwi in Belgien).