Arbeiten bis zum Umfallen? Noch mehr Altersarmut? Noch weniger Jobs für Jugendliche? Nichts da! Alle gemeinsam auf die Straße!
von Daniel Behruzi, Berlin
- Für einen bundesweiten gemeinsamen Streiktag gegen die Renten“reform“,organisiert von allen DGB-Gewerkschaften
- Spätestens am Tag der Anhörung im Bundestag am 26. Februar sollte inallen Betrieben die Arbeit niedergelegt und zu lokalen oder regionalenDemos aufgerufen werden
- Für einen gemeinsamen Protest mit Erwerbslosen, SchülerInnen,Studierenden und RentnerInnen
- Gegen Renten- und Gesundheits“reform“, gegen Lohnraub, gegenStudiengebühren
- Ran an die Profite der Banken und Konzerne – für deutlicheLohnerhöhungen, Neueinstellungen und öffentliche Investitionen beiSoziales, Bildung und Umwelt
Die Große Koalition der Sozialräuber will das Renteneintrittsalter von 65 auf 67 anheben. Die Folgen sind faktische Rentenkürzungen und noch mehr Erwerbslose. Doch noch haben wir die Chance, das Gesetz zu kippen – mit massenhaftem und vereintem Widerstand in den Betrieben und auf der Straße.
Rente mit 67 bedeutet Arbeiten bis zum Umfallen
Schon jetzt geht fast jeder dritte Beschäftigte krankheitsbedingt frühzeitig in den Ruhestand – und muss dafür empfindliche Abschläge bei der Altersversorgung hinnehmen (minus 3,6 Prozent pro Jahr). Auf der einen Seite länger arbeiten, auf der anderen mehr Stress und schlechterer Gesundheitsschutz in den Betrieben – das passt nicht zusammen.
Rente mit 67 bedeutet mehr Altersarmut
Wo sind denn die Jobs für Ältere? Vier von zehn über 55jährigen stehen schon jetzt auf der Straße. Die Hälfte der Unternehmen beschäftigt keinen einzigen, der älter als 50 ist. Diejenigen, die in Zukunft mit 65 in Rente gehen, bekommen 7,2 Prozent niedrigere Altersbezüge. Aktuell liegt die Durchschnittsrente nach 40 Versicherungsjahren bei lediglich 950 Euro. Viele haben noch deutlich weniger.
Rente mit 67 bedeutet mehr Erwerbslose
Ältere sollen länger arbeiten – und für Jugendliche fehlen Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Schätzungsweise 170.000 junge Menschen suchten im vergangenen Jahr erfolglos eine Lehrstelle – eine Lücke so groß wie nie. Von Übernahme können die Azubis in den meisten Betrieben ohnehin nur träumen. Die Rente mit 67 wird diesen Notstand noch verstärken.
Gegenwehr
Noch ist es möglich, dieses asoziale Projekt der Großkoalitionäre zu stoppen. Doch die Zeit drängt. Schon im März soll es im Bundestag beschlossen werden. Die betrieblichen Proteste im Januar haben die Produktion vielfach zum Stehen gebracht. Die hysterischen Reaktionen der Politiker und Unternehmer – die sich über „politische Streiks“ empören, als hätten die Beschäftigten nicht jedes Recht, sich gegen solche Schweinereien zur Wehr zu setzen – zeigen, dass das genau die Protestform ist, die ihnen weh tut.
Also: weiter so! Aber als nächstes nicht an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten, sondern alle gemeinsam.
Wenn landauf, landab alle Belegschaften an einem Tag die Arbeit niederlegen und gemeinsam mit Erwerbslosen, Studierenden und RentnerInnen auf die Straße gehen, wird die Macht der Masse sichtbar.
Und wenn der Kampf gegen die Rente mit 67 mit anderen aktuellen Konflikten – der Gesundheitsreform, den Tarifrunden, dem Lohnraub in den Betrieben, der Einführung von Studiengebühren – verbunden wird, dann werden uns die Bosse und Politiker nicht weiter einfach ignorieren können.