Fast die Hälfte der Bundesbürger – konkret 45 Prozent – hält das deutsche Bildungssystem für ungerecht. Unter den Eltern waren es 48 Prozent und in Ostdeutschland sogar 60 Prozent.
Zudem bezweifeln 76 Prozent der Deutschen, dass Jugendliche aller Schichten nach der Schule die gleichen Berufschancen haben. Dies ergab eine am Montag (11.08.2008) veröffentlichte Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Befragt wurden im April und Mai mehr als 1500 Bundesbürger.
Außerdem befürworten nach dieser Studie 78 Prozent der Bevölkerung den Ausbau von Ganztagsschulen, unter den Eltern von Gesamtschülern sogar 85 Prozent. Kinder aus sozial schwachen Familien sollten nach Meinung von fast 90 Prozent der Befragten stärker individuell gefördert werden. Zudem fordern 62 Prozent innerhalb der Umfrage mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft.
Die Mehrheit der Bevölkerung – und knapp 60 Prozent der Eltern – sind der festen Meinung, dass Kinder möglichst lange gemeinsam unterrichtet werden sollten. Dahingehend halten nicht mal ein Drittel der Befragten die Aufteilung auf die verschiedenen weiterführenden Schulen nach der vierten Klasse für gut. Die meisten Bundesbürger finden es besser, wenn dies erst nach der sechsten oder der neunten Klasse geschieht.
Der Studie zufolge hat jede vierte Familie in Deutschland ausländische Wurzeln. Die Mehrheit der Befragten forderten demnach vehement faire und sozialorientierte Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen, ungeachtet ihrer Herkunft.