Am Donnerstag, den 6. August 2009 staunten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses von Berlin-Mitte nicht schlecht: Über einhundert Kinder, Jugendliche, Sozialarbeiter und weitere Betroffene protestierten gegen die geplanten Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.
von Krischan, Berlin
In Berlin-Mitte soll im Jahr 2010 massiv gespart werde, unter anderem 3,3 Millionen Euro im bei der Kinder- und Jugendarbeit, davon 800.000 Euro bei freien Trägern. Das bedeutet, dass 30 Sozialarbeiterstellen wegfallen und massive Schließungen von Jugendfreizeiteinrichtungen.
Dagegen regt sich Widerstand, vor wenigen Wochen gründete sich das „Bündnis zur Rettung der Kinder- und Jugendarbeit in Mitte“. Für den Donnerstag organisierte das Bündnis die erste öffentliche Aktion vor dem Jugendhilfeausschuss in Mitte. Über einhundert Betroffene protestierten, mit selbstgemalten Schildern und Transparenten, Trommeln und kreativen Aktionen gegen die Sparpolitik des Bezirkes. Schilder mit Sprüchen wie: „Kein Abbau von Kinder- und Jugendeinrichtungen“, „ASP muss bleiben“, „Hier ruht die Jugendarbeit“, „Warum soll ich euch wählen?“, „Wir brauchen den Schulgarten Moabit“ und „Hände weg von unseren Clubs“ wurden getragen. Kindersprechchöre erschallten, es wurde getrommelt und JHA-Mitglieder gefragt, wie sie zu den geplanten Kürzungen stehen. Einige dutzend Protestierende zogen in den Sitzungssaal und zeigten auch dort Präsenz. Vertreter der Jugendfreizeiteinrichtungen konnten am Mikrofon reden und ihr Anliegen nochmals vortragen. Die Aktion war ein voller Erfolg, gerade deswegen, da es gelang viele Kinder und Jugendliche zu mobilisieren, und das während der Sommerferien.