Bundesweites Bildungsstreik-Vernetzungstreffen in Darmstadt
Am Himmelfahrtswochenende (13.-16. Mai) trafen sich Bildungsstreik-AktivistInnen aus ganz Deutschland in Darmstadt. Mit 40 bis 60 TeilnehmerInnen brachte das Treffen einen Monat vor dem Bildungsstreik am 9. Juni nicht das Potential der Bewegung zusammen. Fortschritte konnten bei der Einbeziehung von Auszubildenden erreicht werden.
von Sönke, Essen
Mit rund 40 bis 60 TeilnehmerInnen konnte das Treffen leider nicht die volle Bandbreite der Tausenden SchülerInnen, Studierenden und Azubis darstellen, die in den letzten Monaten im und um den Bildungsstreik aktiv waren. Dass nicht die volle Stärke der Bewegung ihren Ausdruck fand, zeigte sich einerseits an der Stimmung und den endlos erscheinenden Debatten über Abstimmungsverfahren, Diskussionskultur oder Handzeichen.
Andererseits fanden jedoch Arbeitsgruppen unter anderem zu Themen wie „Azubis“ und „Wir zahlen nicht für eure Krise“ statt, die mit von Mitgliedern der SAV angeregt wurden. In ihnen wurde lebhaft über die Verbreiterung der Bewegung auf Azubis sowie junge Beschäftigte und Erwerbslose diskutiert. Die TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe „Azubis“ stimmten darin überein, dass Auszubildende ebenso wie Jugendliche an Schulen und Universitäten von den Folgen der kapitalistischen Krise betroffen sind und deshalb gemeinsame Kämpfe nötig sind. Positiv wurden gemeinsame Proteste von Bildungsstreik-AktivistInnen und Azubis in Bonn, Essen und Kassel hervorgehoben. In Bonn und Kassel werden am 9. Juni junge Beschäftigte aus verschiedenen großen Betrieben ausgehend von Jugendversammlungen am bundesweiten Bildungsstreik teilnehmen.
Neben dem 9. Juni als zentral verabredetem Bildungsstreiktag wurde über die bundesweiten Anti-Krisen-Demos am 12. Juni unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise. Gemeinsam gegen Erwerbslosigkeit, Kopfpauschale und Bildungsabbau“ in Berlin und Stuttgart gesprochen. In Diskussionsbeiträgen wurde unterstrichen, dass diese Proteste und der Bildungsstreik nur der Beginn einer Massenbewegung gegen Bildungsabbau, Arbeitsplatzvernichtung und Sparprogramme sein können, die durch Streiks der Werktätigen das kapitalistische System in die Knie zwingen müssen.
Die Arbeitsgruppe „Azubis“ unterstützt die Jugendkonferenz „Die Generation Krise schlägt zurück“ am 19. Juni in Kassel. Dort bietet sich die Möglichkeit für betriebliche AktivistInnen, SchülerInnen und Studis, über gemeinsamen Widerstand und Gesellschaftsalternativen zu diskutieren.
Enttäuschend war die Teilnahme der Führung von Linkjugend ["solid]. Zwar hatten sich einige Mitglieder beteiligt, aber niemand aus dem BundessprecherInnenrat war vor Ort und es gab entgegen den letzten Treffen keine gemeinsame Vorbereitung. Um die beim Bundeskongress beschlossene Kampagne umzusetzen und sich unter dem Aspekt „Generation Krise / soziale Kämpfe“ zu beteiligen ist deutlich mehr nötig.
Aus organisatorischen Gründen waren die Plakate und Flugblätter für den Bildungsstreik nicht nach Darmstadt gekommen und werden erst in einer Woche verschickt. Die Plakatierungen und Flugblattverteilungen müssen dann schnell organisiert werden. Bis zum 9. Juni ist schließlich nicht mehr viel Zeit. Also Endspurt Bildungsstreik und die Aktionswoche vorbereiten.