3500 fordern "Abschalten – jetzt!" in Essen

Bericht von der Anti-AKW-Demo am 28. Mai in Essen


 

von Ricarda Schaeffer und Sebastian Förster, Dortmund

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages gegen Atomkraft, an dem am 28. Mai über 160.000 Menschen in 21 Städten auf die Straßen gingen, fand auch ein Protestmarsch in Essen statt. Von John-F.-Kennedy-Platz nahe des Hauptbahnhofs ging es um die Essener Innenstadt herum zum RWE-Tower, wo die Abschlusskundgebung abgehalten wurde.

Neben vor allem unabhängigen BesucherInnen, die gelbe .ausgestrahlt-Fahnen mit dem bekannten "Atomkraft? Nein Danke"-Logo schwenkten, waren auch viele politische Organisationen vertreten. Vor allem Greenpeace und DIE LINKE.NRW waren zahlreich vertreten. Daneben waren unabhängige Anti-Atomkraft-Strukturen, Robin Wood, ver.di, attac, SAV, Linksjugend [solid], MLPD und einige antifaschistische Gruppen dabei.

Insgesamt war die Stimmung sehr politisch, die DemonstrationsteilnehmerInnen verfolgten mit großer Aufmerksamkeit die Redebeiträgen vom Lautsprecherwagen. Die Redebeiträge waren politisch recht unterschiedlich, z.B. an der Frage, was das "Sofort abschalten" eigentlich heißt – unmittelbar jetzt oder erst 2017.

Beim Demonstrationsmarsch waren allerdings nur wenig Sprechchöre zu hören, nur ab und zu ein "Abschalten" oder eine Megafonsirene.

Anders war das bei uns im Jugendblock, wo wir andauernde Sprechchöre hatten, die wie "Enteignen – jetzt!" und "Brecht die Macht der Atomkonzerne" auch andere Töne anschlugen.

Geredet hatte eine Vertreterin des BUND NRW, der DGB-Vorsitzende von NRW, Andreas Meyer-Lauber, ein Attac-Sprecher und je ein Aktivist des Bündnisses Block Brokdorf und von "Unser Hamburg – unser Netz".

Als letzte Rednerin kam Ricarda Schaeffer, SAV- und Linksjugend [solid]-Mitglied dran, die für die Initiative Jugendaktion Abschalten Sofort sprach.

In ihrer Rede (siehe hier) rief sie dazu auf, sich an dem Schulstreik in Dortmund zu beteiligen, der am 13. Juli stattfinden soll. Sie sagte auch, dass politische Streiks gegen Atomkraft wichtig seien, wie es die IG-MetallerInnen gegen den Schacht Konrad schon vorgemacht hatten.

Sie erklärte außerdem, warum Jugendaktion Abschalten Sofort auch die Forderung nach Verstaatlichung und Enteignung der Energiekonzerne und unter demokratische Kontrolle und Verwaltung durch Beschäftigte und Umweltverbände aufgestellt hat.