Am Abend des 30. November ist mein Bremer Freund und Mitstreiter Klemens Alff im Beisein von Genossen nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
von Heino Berg
Mit Klemens verlieren wir einen Menschen, der sein ganzes Leben dem Kampf für eine sozialistische Gesellschaft und dem Aufbau der IV. Internationale gewidmet hat. Er war ein stiller Kämpfer, liebenswürdig und manchmal etwas verschroben, aber unermüdlich und streitbar, wenn es um Prinzipien und marxistische Grundlagen ging.
Wir haben uns in der Gründungszeit der Bremer WASG kennen gelernt, in der wir beide die Chance für eine neue linke Massenorganisation in Deutschland sahen. Klemens war damals schon in der SAV (vorher in der GIM) aktiv, ich noch nicht. Zusammen mit anderen, meist sehr viel jüngeren GenossInnen, haben wir die „Linkstendenz“ in der WASG aufgebaut, die den Regierungskurs der damaligen PDS kritisierte und für eine konsequente Orientierung auf außerparlamentarischen Widerstand eintrat. Auch nachdem sich Klemens der „isl“ angeschlossen hatte: Unsere Konflikte (auch über den Zusammenschluss von WASG und PDS) betrafen den Weg zum Aufbau einer neuen Internationale, nicht das Ziel. Deshalb sind wir persönliche Freunde geblieben – bis zu dem Tag vor seinem Tod, als wir zum letzten Mal darüber gesprochen haben.
Klemens war Mitglied des Landesvorstands der Bremer LINKEN und hat als Landessprecher der AKL für einen antikapitalistischen Kurs der Linkspartei, nicht nur in der Hansestadt, gekämpft. Gemeinsam sind wir davon ausgegangen, dass die Ziele der IV. Internationale nicht nur programmatisch verteidigt, sondern überall dort zur Diskussion gestellt und einem Praxistest unterzogen werden müssen, wo sich Menschen gegen die Barbarei des Kapitalismus organisieren wollen. Dazu gehören Gewerkschaften und Basisinitiativen, aber auch politische Organisationen wie die WASG und später die Partei DIE LINKE.
Klemens hat mit seiner ruhigen und beharrlichen Art viel dazu beigetragen, dass die Bremer LINKE trotz ihrer Schwächen eine Partei geblieben ist, die den Interessen der Lohnabhängigen und Arbeitslosen eine Stimme verleiht und zum Ausgangspunkt für eine sozialistische Massenorganisation in Deutschland werden kann.
Dieses Engagement werden seine Freunde und GenossInnen der SAV fortsetzen. Wir werden ihn dabei sehr vermissen – und schon deshalb nie vergessen. Es ist schön, dass Klemens den „arabischen Frühling“ und die von ihm ausgelöste Welle von revolutionären Erhebungen im letzten Jahr noch miterleben konnte. Das hat ihm trotz seiner Krankheit Mut und die Sicherheit verschafft, dass die Jahrzehnte der Niederlagen für die sozialistische Arbeiterbewegung, die unser Leben geprägt haben, nun durch eine neue Periode des Aufschwungs abgelöst werden.