Nachruf: Sahin Gül

Am 3. Januar verstarb unser Genosse und Weggefährte Sahin Gül.


 

Sahin wurde nur 35 Jahre alt – aber sein Weg war der eines Aktivisten in der kurdischen und deutschen Linken und Sozialbewegung.

Als Kurde bekam er die Unterdrückung seines Volkes durch das türkische Militär und die Polizei unmittelbar zu spüren. Er engagierte sich in der kurdischen Linken, vor allem auch für die Kampagne Tatort Kurdistan und informierte darüber innerhalb der SAV.

Um der Willkür des türkischen Staates zu entgehen, ging er Mitte der 90er nach Deutschland.

Trotz eines schweren Unfalls, der ihn an einen Rollstuhl fesselte, engagierte sich Sahin weiterhin in der kurdischen Gemeinde und in der deutschen Linken und der sozialen Bewegung in Rostock. So war er bis zu seinem viel zu frühen Tode aktiv im Anti-Atom-Bündnis NordOst.

Sein Weg in der kurdischen und deutschen Linken war der eines Suchenden. Aber je mehr er die Theorie und Praxis vieler Gruppen der türkisch-kurdischen Linken hinterfragte, umso mehr bezog er anti-stalinistische Positionen. Als Sozialist suchte er den Kontakt und schließlich auch die Mitgliedschaft in der Sozialistischen Alternative Rostock.

Auch wenn Sahin eher ruhig war – zumal sich sein Gesundheitszustand mehr und mehr verschlechterte und ihm die Möglichkeit raubte an Treffen und Diskussionen teilzunehmen – so versuchte er doch bis zu seinem Tode, ein Stück dazu beizutragen, dass diese kapitalistische und krankmachende Welt grundlegend verändert wird.

Für uns, seine GenossInnen, ist sein plötzlicher Tod ein schwerer Verlust; der Verlust eines Weggefährtens auf dem Weg zu einer besseren, einer sozialistischen Welt.

Die Genossinnen und Genossen der SAV Rostock