Erklärung US-amerikanischer SozialistInnen zu den Bombenanschlägen beim Marathon in Boston
Die Bombenänschlage, die am 15. April 2013 beim Bostoner Marathonlauf stattgefunden haben, sind eine absolute Tragödie. Weder in Boston noch sonstwo auf der Welt sollte solch ein Horrorszenario geschehen.
Erstes Statement der „Socialist Alternative“ (US-amerikanische UnterstützerInnen des Komitees für eine Arbeiterinternationale)
In diesen Stunden fühlen wir mit unseren FreundInnen und Bekannten in der Region Boston. Als „Socialist Alternative“ möchten wir unsere Trauer, unser Beileid und unsere Solidarität mit allen Opfern dieses Anschlags zum Ausdruck bringen.
Jetzt, da wir diese erste Erklärung veröffentlichen, ist es noch zu früh, um sagen zu können, wer für diese Taten verantwortlich ist. Sollte es sich bei diesen Bombenanschlägen um eine politisch motivierte Tat gehandelt haben, dann ist es eine absolut Schande, die durch und durch zu verabscheuen ist – egal, welche Ansichten auf Seiten der AttentäterInnen dahinter stehen mögen. Solche Methoden, mit denen „einfache“, arbeitende Menschen zum Ziel werden, haben absolut nichts gemein mit der Arbeit von SozialistInnen, die dafür eintreten, eine Massenbewegung aufzubauen, mit der die Herrschaft des viel zitierten „einen Prozent“ der Bevölkerung herausgefordert, das Chaos des Kapitalismus beendet und die Gesellschaft verändert werden kann.
Eine Zeit, die von Angst und Unsicherheit gekennzeichnet ist, kann leider auch dazu führen, dass Menschen anfangen nach Sündenböcken zu suchen und Angriffe auf unsere Bürgerrechte ausgeübt werden. Wir wenden uns energisch gegen alle Formen von Angriffen auf EinwanderInnen, zu denen es nach dieser Tragödie kommen mag – vor allem auf Menschen mit arabischem oder muslimischem Hintergrund. Egal, welchen religiösen oder ethnischen Hintergrund die TäterInnen haben: Dies darf nicht der Grund dafür sein, eine ganze religiöse oder ethnische Gruppe von Menschen damit in Zusammenhang zu bringen. Wir wenden uns ebenso gegen jede weitere mögliche Attacke auf unsere Bürgerrechte, die durch das Gesetz mit der Bezeichnung „Patriot Act“ und andere Regelungen bereits beschnitten worden sind. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Regierung diese Tragödie politisch ausnutzt, indem sie die Freiheiten und demokratischen Rechte beschränkt, für die in der Geschichte „einfache“ AmerikanerInnen gekämpft und ihr Leben gelassen haben.