Sozialistische Wahlkampagne trifft auf Unterstützung – Herausforderung für die „Demokraten“
Von Kelly Bellin, Wahlkampfleiterin von Ty Moore, der für die „Socialist Alternative“ im US-amerikanischen Minneapolis für den Stadtrat kandidiert. In der „Socialist Alternative“ sind US-amerikanische UnterstützerInnen des „Committee for a Workers‘ International“ / „Komitee für eine Arbeiterinternationale“ organisiert, dessen Sektion in Deutschland die SAV ist.
Neben anderen unterstützt auch die „Green Party“ unseren Kandidaten für den Stadtrat von Minneapolis, Ty Moore. Die Kandidatur von Ty für den 9. Bezirk wurde am 12. August zugelassen, womit es es nun sechs Namen auf dem Wahlschein geben wird. „Diese Wahl wird darauf hinauslaufen, dass entweder die DFL [Landesverband der US-amerikanischen „Democratic Party“, die hier „Democratic Farmer Labour Party“ heißt, Anmerkung der Übersetzung] gewinnt und der Ist-Zustand beibehalten wird oder dass die Leute unsere sozialistische und grüne Alternative zur üblichen Politik unterstützen. Die Menschen haben die Nase voll von einer DFL, die die Dominanz der Industrie- und Handelskammer und der Unternehmen aus dem Stadtzentrum über die Lokalpolitik nicht antastet. Es sieht immer mehr danach aus, dass die WählerInnen aus dem 9. Bezirk viele überraschen und seit Jahrzehnten zum ersten Mal einen Sozialisten wählen werden“, sagte Ty Moore vor seiner Registrierung am Montag.
Der 9. Bezirk wird in Minneapolis allgemein als der fortschrittlichste angesehen, wo eine starke unabhängige Schicht Raum bietet für einen Erfolg von KandidatInnen, die links von der DFL stehen. „Wir treten an, um zu gewinnen. Mit mehr als 75 aktiven UnterstützerInnen haben wir in diesem Wahlkampf die stärkste Basis an freiwilligen HelferInnen, die um Stimmen werben, per Telefon um Spenden bitten, Konzerte und Haus-Parties organisieren sowie eine Menge an weiteren Aktivitäten“, sagte die Wahlkampfleiterin Kelly Bellin. Und sie ergänzt: „Mit fast 150 hängenden Wahlkampfplakaten ist unser Wahlkampf der bei weitem sichtbarste im ganzen Bezirk. Und wir machen Tempo, um unser Spendenziel von 3.000 US-Dollar zu erreichen“.
„Ich habe andere AktivistInnen im Bezirk zur Unterstützung des Wahlkampfes von Ty organisiert, weil wir glauben, dass er dafür eintreten wird sicherzustellen, dass arbeitende Menschen im Stadtrat eine Stimme bekommen“, sagte Veronica Mendez, die im 9. Bezirk wohnt und Geschäftsführerin der CTUL („Centro de Trabajadores Unidos en Lucha“; deutsch.: „Zentrum der vereinten kämpferischen ArbeiterInnen“; Anm. d. Übers.). Die CTUL führte im Juli einen Streik der schlecht bezahlten Migranten-ArbeiterInnen, die die Einzelhandelsgeschäfte putzen. Weiter sagt Mendez: „Ty Moore ist klar, dass wir langfristig soziale Bewegungen aufbauen müssen, die inhaltlich weiter gehen als als alle anderen KandidatInnen, um den Wandel zu erreichen, den wir brauchen“.
Kurz nachdem Moore im Februar seine Wahlkampagne begonnen hatte, wurde die Öffentlichkeit auf ihn aufmerksam, als er wegen zivilen Ungehorsams im Zusammenhang mit einer Protestaktion gegen Zwangsräumungen vor der Geschäftsstelle des Immobilienfinanzierers „Wells Fargo Home Mortgage“ verhaftet wurde. Mit dabei waren die SprecherInnen der SEIU („Service Employees International Union“, eine der größten und am schnellsten wachsenden Gewerkschaften in den USA), die „Minnesotans for a Fair Economy“ (Initiative für gerechte Wirtschaftsabläufe; Anm. d. Übers.) und „Occupy Homes Minneapolis“. Als er eine Erklärung zu dieser Aktion abgab, sagte Ty: „Unsere PolitikerInnen müssen aufstehen und sich den Kämpfen anschließen, die die Menschen aus den Wohnvierteln der Arbeiterklasse führen“. Als Startsignal seines Wahlkampfs versprach Moore, statt der 80.000 Dollar, die die StadträtInnen sich selbst zugestehen, lediglich den für den 9. Bezirk geltenden Durchschnittslohn anzunehmen und den Rest seiner Bezüge für die Arbeit zu spenden, die sich der sozialen Gerechtigkeit verschrieben hat.