Etwa 20.000 GewerkschafterInnen sind zwei Wochen vor der Bundestagswahl dem Aufruf des DGB gefolgt, für einen Politikwechsel zu demonstrieren. 13.000 versammelten sich – nach Angaben des DGB – allein auf dem Opernplatz in Hannover, die anderen in Berlin, Frankfurt, Mannheim und München.
von Heino Berg, Göttingen
In Hannover war der Demonstrationszug vom Schützenplatz, wo die etwa 30 Busse (darunter 3 aus Göttingen) eintrafen, durch Schilder und Transparente von IG Metall und ver.di geprägt. Die Stimmung war kämpferisch und wütend. Bei der Kundgebung waren scharfe Attacken zu hören, unter anderem vom ver.di-Chef Bsirske, gegen Zeit- und Dumpinglöhne, für eine Umverteilung des Reichtums und gegen Rentenkürzungen. Die Regierung Merkel sei verantwortlich für die wachsende soziale Spaltung zwischen Armen und Reichen. Ihre Politik in Europa wurde auf der Tribüne eher selten erwähnt. Nur die Vertreterin der italienischen Metallarbeitergewerkschaft CGIL verurteilte die Kriegsdrohungen gegen Syrien.
Unklar blieb, von wem die RednerInnen die Erfüllung ihrer Forderungen bzw. einen „Politikwechsel“ bei den bevorstehenden Bundestagswahlen erwarten. SPD und Grüne waren auf Tauchstation gegangen, Fahnen und Transparente der LINKEN hingegen häufig zu sehen, auch wenn Infostände sowohl bei den Auftakt-, als auch bei der Abschlusskundgebung fehlten.
Die Mitglieder der SAV aus Hamburg, Hannover und Göttingen haben 30 „Solidarität“ verkauft und etwa 40 € Spenden gesammelt.