Konzern verliert Gerichtsverfahren zur Kündigung eines Betriebsratsvorsitzenden
Am 19. März fand im Arbeitsgericht Dortmund erneut ein Prozess gegen einen Beschäftigten der Fastfood-Kette Burger-King statt. Einige GenossInnen der Linksjugend[‘solid]-Basisgruppe Dortmund waren vor Ort, um ihre Solidarität mit den Beschäftigten auszudrücken.
Von einem Linksjugend-Mitglied aus Dortmund
Dem Betriebsratsvorsitzenden der Filiale in Dortmund-Kley G.Y. wurde vorgeworfen, in seinen Pausen nicht ausgestempelt zu haben, weswegen die Betriebsführung ihn vor die Tür setzte. Wie erwartet scheiterte Burger-King mit seinem Vorhaben erneut vor Gericht. Seitdem die Yi-Ko-Holding-GmbH von Ergün Yildiz und Alexander Kolobov im Mai 2013 91 Filialen des US-Konzerns übernommen hat, wird den Beschäftigten die Arbeit zur Hölle gemacht. So wurde den KollegInnen unmittelbar nach der Übernahme klar gemacht, wie es ab sofort laufen soll: Anstelle des Tariflohns sollten nur noch 6,50€ ausgezahlt werden; die Gehälter wurden auch nicht mehr pünktlich ausgezahlt. MitarbeiterInnen mussten teilweise wochenlang warten und bangen, bis ihr Lohn ausgezahlt wurde. Ein Drittel der Beschäftigten war in den Augen der Yi-Ko-Clique überflüssig und sollte entlassen werden. Dem Vorhaben der Betriebsführung standen vor allem die Betriebsräte im Weg. Schnell stand daher fest: Die müssen Weg! Um Druck auf die Betriebsräte auszuüben, wurde verstärkt auf Mobbing gesetzt. Als juristischer Experte wurde der als „Betriebsrätefresser“ (Spiegel) berüchtigte Helmut Naujoks eingestellt, um auch die eigentlich „unkündbaren“ Mitarbeiter vors Gericht zu schleifen und aus dem Betrieb zu kegeln. Damit begann eine Reihe von Prozessen gegen Betriebsratsvorsitzende der Burger-King-Filialen. Vor Gericht kam der Konzern nie durch. Auch jetzt nicht gegen G.Y. Trotzdem sind weitere Prozesse zu erwarten, wie Benedikt Hanisch von der NGG (Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten) meint: „In jedem Fall wird es weitere Prozesse geben. Zum Einen werden von Gewerkschaftsseite weiterhin alle Löhne, Zuschläge und so weiter eingeklagt werden, die von Burger King nicht oder nicht pünktlich gezahlt werden. Zum Anderen werden die Geschäftsleitung von Burger King und der eingespannte Naujoks mit ihrer Methode fortfahren. Irgendetwas wird gesucht werden und auch ohne Grundlage und Beweise wird der Betriebsrat die nächste Kündigung bekommen. Öffentlicher Druck ist vermutlich das Einzige, was die Geschäftsleitung der Burger King GmbH daran hindern könnte.“
Daher gilt es auch für GenossInnen der Linksjugend, sich mit den Beschäftigen bei Burger-King zu solidarisieren und sich bei Protestaktion gegen die dortigen Missstände zu beteiligen, um den öffentlichen Druck zu forcieren.