Der Landesverband der „Kampagne für demokratische und Arbeitnehmerrechte“ (CDWR) im nigerianischen Bundesstaat Oyo hatte am 21. Juli zu einer Versammlung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eingeladen, an der rund 100 LehrerInnen teilgenommen haben.
von Michael Ogundele, Lagos (Nigeria)
Ziel des Treffens sollte der Start einer Kampagne der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sein, um die volle Auszahlung sämtlicher ausstehender Löhne und Gehälter sowie Renten und Pensionen durchzusetzen, die die Regierung des Bundesstaats unter der Führung der „All Progressive Party“ (APC) noch schuldig ist. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Oyo zu den 18 Bundesstaaten gehört, die Zahlungen aus dem 713 Milliarden nigerianische Naira (~ drei Milliarden Euro) umfassenden Hilfsfonds bekommen werden, der von der Bunesregierung jüngst aufgelegt wurde, um vor allem alle nicht ausgezahlten Löhne und Rentenrückstände auszugleichen, die den abhängig Beschäftigen und RentnerInnen in den betroffenen Bundesstaaten noch zustehen.
An diesem Treffen der CDWR haben rund 100 KollegInnen teilgenommen, bei denen es sich fast ausschließlich um LehrerInnen aus den fünf Regierungsbezirken der Landeshauptstadt Ibadan gehandelt hat (mit 5,5 Mio. EinwohnerInnen ist Ibadan die drittgrößte Stadt Nigerias; Erg. d. Übers.). Namentlich waren die Bezirke Akinyele, Egbeda, Ibadan North, Ibadan North-East und Ibadan South-east vertreten.
Um für dieses Treffen zu mobilisieren hat die CDWR im Vorfeld 6.000 Einladungsflugblätter drucken lassen. Ganz offensichtlich griff dieses Flugblatt die Bestrebungen und die Unzufriedenheit der Beschäftigten in Oyo auf, da viele KollegInnen, die für diesen Bundesstaat arbeiten, nach weiteren Exemplaren fragten, um sie bei sich im Betrieb zu verteilen. Verschiedene Wortmeldungen und Redebeiträge von einigen KollegInnen, die an dem Treffen teilgenommen haben, zeigten auch, dass das Flugblatt ihre Forderungen zum Ausdruck gebracht hat.
Dies ist das zweite Flugblatt, dass die CDWR zum Thema der nicht ausgezahlten Löhne und Renten im Bundesstaat Oyo herausgebracht hat. Das erste Flugblatt ist einige Wochen zuvor unter Beschäftigten der Grund- und weiterführenden Schulen vor allem in Ibadan North und im Gebiet der Kreisverwaltung von Egbeda verteilt worden. Das könnte der Grund dafür sein, weshalb an diesem Treffen zum größten Teil nur LehrerInnen teilgnommen haben.
Und trotzdem wurden von dieser Versammlung einige Resolutionen dazu beschlossen, wie auch andere Bereiche mobilisiert und zur Teilnahme an einem Folgetreffen gebracht werden können. Dabei ging es explizit um die Beschäftigten der Gemeindeverwaltungen, Behörden, Dezernate und Regierungsabteilungen.
Aufgrund der Vielzahl an geäußerten Vorschlägen und der Bereitschaft zum Handeln, die die KollegInnen im Laufe dieses Treffens zum Ausdruck gebracht haben, wird erwartet, dass das nächste Treffen noch mehr TeilnehmerInnen anziehen wird und dass sich auch Beschäftigte aus anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Oyo beteiligen werden. Beim nächsten Treffen soll dann auch ein Koordinierungsausschuss für die Kampagne gewählt werden.
Für den Koordinierungsausschuss wird die unmittelbare Aufgabe darin bestehen, nötige Vorschläge für öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zu entwickeln wie z.B. Pressekonferenzen, Massenversammlungen, Kundgebungen etc., mit denen das Ziel verfolgt wird, die Unterstützung der Beschäftigten und der Öffentlichkeit für die Kampagne zu mobilisieren aber auch die Regierung des Bundesstaats dazu zu zwingen, der Forderung nach Bezahlung der ausstehenden Löhne und der Rentenrückstände nachzukommen.
http://www.cdwrcampaigns.blogspot.co.uk/