Die Schulbehörde in der südostpakistanischen Stadt Mirpur Khas, die in der Provinz Sindh liegt, hat 15 LehrerInnen ohne rechtliche Grundlage suspendiert und 50 LehrerInnen in andere Gebiete strafversetzt. Der Anlass für dieses Vorgehen ist die Beschwerde einer Kollegin, der die Schulbehörde zuvor den Mutterschaftsurlaub verweigert hat.
von BerichterstatterInnen des Komitees für eine Arbeiterinternationale, Provinz Sindh
Ein Beamter der Behörde hatte nach diesem Vorfall die entsprechende Schule besucht, und gegen 15 KollegInnen zum Gegenschlag ausgeholt. Sie alle sind suspendiert worden. An dieser Schule arbeiten 22 LehrerInnen, die zusammen rund 600 SchülerInnen unterrichten. Die Vereinigung der GrundschullehrerInnen hat unmittelbar danach eine Protestaktion organisiert. Auch das Arbeitnehmerbündnis in Sindh hat die KollegInnen unterstützt und sich dem Protest angeschlossen.
Die o.g. Schulbehörde hat es nicht nur abgelehnt, mit den protestierenden KollegInnen zu sprechen oder die LehrerInnen wiedereinzustellen. Sie ist sogar dazu übergegangen, auch gegen die LehrerInnen vorzugehen, die sich solidarisch an den Protesten beteiligt haben. 50 LehrerInnen ist mitgeteilt worden, dass sie an andere Schulen in ganz anderen Orten versetzt werden, was zu enormen Problemen für sie führen würde. Der Beamte der Behörde hat auch einschüchternde Telefonate mit LehrerInnen geführt, die Mitglied der Gewerkschaft sind.
Weil auch die Eltern und weitere UnterstützerInnen der betroffenen LehrerInnen vor Ort dazu gekommen sind, wachsen die Proteste weiter an. Vor dem Pressebüro in Mirpur Khas kommt es auf regelmäßiger Basis zu Protestkundgebungen. Einige LehrerInnen beteiligen sich zudem an der Protestform des Fastens, die täglich stattfindet.
In einem verzweifelten Versuch, die Proteste zu beenden, hat die Schulbehörde bei der Polizei erfundene Vorwürfe geltend gemacht, die jeder Grundlage entbehren. Dies hat dazu geführt, dass die Polizei die Privatwohnungen der Gewerkschaftsvorsitzenden durchsucht hat. Die LehrerInnen fordern nun auch, dass diese Methoden sofort ein Ende haben.
Ihre Forderungen:
* Einsetzung einer Untersuchungskommission und Durchführung von Maßnahmen gegen das Vorgehen des Beamten von der Schulbehörde
* Wiedereinsetzung aller suspendierten LehrerInnen
* Rücknahme der Versetzungen
* Auszahlung der Löhne und Gehälter, die ohne Begründung bzw. sogar Information an die LehrerInnen einbehalten worden sind
* Untersuchung der Bedingungen in der Schule vor Ort, wo es trotz der der Aufsichtsbehörde zugewiesener Gelder an Ausstattung mangelt
Schreibt bitte Solidaritäts- bzw. Protestadressen an:
Protest über die Homepages:
Kopien bitte an th@sav-online.de
Protest via Telefon:
Bildungsministerium (Secretary, Education & Literacy Department)
(Vorwahl Pakistan: 0092 bzw. +92)
99211225-99211238
99211238
Innenministerium (Secretary, Home Department)
(Vorwahl Pakistan: 0092 bzw. +92)
99211259-99211355
99211549