Socialist Party-Amy Murphy ist neue Vorsitzende der 430.000 Mitglieder starken USDAW
Amy war mit dem Ziel angetreten, für einen kämpferischen und demokratischen Vorstand der USDAW sorgen zu wollen. Auf politischer Ebene hat sie sich für einen Mindestlohn von zehn britischen Pfund pro Stunde, das Ende der „zero-hour contracts“ („Arbeiten auf Abruf“; Anm. d. Übers.) sowie die Unterstützung der Mitglieder stark gemacht, die Arbeitskampfmaßnahmen durchführen und sich gegen die Angriffe auf Arbeitsbedingungen und Löhne wehren wollen.
Mitteilung der Socialist Party“(Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in England & Wales)
Amy selbst sagt zu ihrem Erfolg:
„Ich möchte allen von Herzen danken, die mir so sehr den Rücken gestärkt haben. Eure Unterstützung war großartig. Die Zeit ist gekommen, dass wir aufstehen und uns gegen die Unternehmen, für die wir arbeiten, zur Wehr setzen. Als Vorsitzende werde ich sowohl für den Vorstand unserer Gewerkschaft als auch für die Arbeitgeber eine Herausforderung bedeuten, weil ich zu hundert Prozent hinter den Mitgliedern stehe.”
Im Zuge des Wahlkampfs um das Vorsitzenden-Amt sind von Mitgliedern der „Socialist Party“, Aktivposten der Gewerkschaftslinken innerhalb der USDAW und weiteren UnterstützerInnen mehr als 11.000 Flugblätter verteilt worden. Amy ist bei Versammlungen aufgetreten und durch das ganze Land getourt, um mit der Mitgliedschaft ins Gespräch zu kommen.
Weil gegen den bisherigen stellvertretenden Geschäftsführer der USDAW, Paddy Lillis, keinE GegenkandidatIn angetreten ist, wird er künftig das Amt des Geschäftsführers ausüben.
Wir begrüßen es, dass er sich bei Untergliederungskonferenzen der USDAW wesentlich wohlwollender gegenüber Jeremy Corbyn und den radikalen Politik-Ansätzen geäußert hat, die ins aktuelle Grundsatzprogramm der sozialdemokratischen Labour-Partei aufgenommen worden sind. Viele der darin enthaltenen Punkte sind auch bei Gewerkschaftsversammlungen der USDAW übernommen worden.
Während des Wahlkampfs um das Amt des Labour-Parteivorsitzenden im Jahr 2016 ist Lillis allerdings auch Sprecher des Geschäftsführenden Vorstands von Labour gewesen und hat als solcher den Gang dieses Gremiums vor die Gerichte mitgetragen. Auf diese Weise wollte man erwirken, dass vielen Mitgliedern der Labour Party das parteiinterne Stimmrecht aberkannt wird.
Während der Amtszeit des scheidenden USDAW-Generalsekretärs, John Hannett, kam es zu umfangreichen Angriffen auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sowie zum Abbau von Arbeitsplätzen im Rahmen des von ihm vertretenen Ansatzes der „partnerschaftlichen Beziehung“ zwischen Arbeitgeber- und ArbeitnehmerInnen-Seite. An dieser „Partnerschaft“ zwischen den Chefetagen von Tesco und weiteren großen Einzelhändlern sowie der USDAW-Führung ist auch dessen Stellvertreter, Paddy Lillis, beteiligt gewesen.
Die Wahl von Amy bietet die Chance, die Gewerkschaft neu auszurichten. Von nun an ist eine Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Gewerkschaftslinken („Broad Left“) im Geschäftsführenden Vorstand möglich. Es kann jetzt sichergestellt werden, dass die USDAW endlich den kämpferischen Ansatz verfolgt, der in dieser Branche so dringend nötig ist.
Die vielen USDAW-Mitglieder und -Betriebsräte, mit denen wir während des Wahlkampfs sprechen konnten und die ihre Unterstützung für Amy und ihre Politik ausgedrückt haben, werden hocherfreut sein über diesen Schritt in die richtige Richtung.
Damit bekommen die Socialist Party und die Broad Left die große Möglichkeit, ihre Kampagne für eine entschlossene, kämpferische und sozialistische Führung der USDAW fortzuführen, die sich den großen Einzelhandels-Konzernen zur Wehr setzt und sich für die Interessen der 430.000 USDAW-Mitglieder stark macht.