Erster Kommentar unserer Sektion in Venezuela. Weitere Analysen werden noch folgen.
Erklärung von „Izquierda Revolucionaria“ (Schwesterorganisationen der SAV und Sektionen des CWI in Venezuela)
Die Lage in Venezuela erreicht einen kritischen Punkt. Der Imperialismus und die rechtsgerichtete Opposition machen sich die Verzweiflung und das Unbehagen zunutze, das aufgrund der prokapitalistischen Politik und der Korruption der Bürokratie unter großen Teilen der Bevölkerung herrscht, um einen Staatsstreich zu organisieren und die Macht zu übernehmen.
In den letzten Tagen haben sich die Preise für die Mehrzahl der Waren verdrei- oder gar vervierfacht. Sogar Produkte, die die Regierung verkauft oder die Preise für Dienstleistungen wie Telefon oder Strom sind in die Höhe geschnellt. Betroffen ist die „einfache“ Bevölkerung und die Mittelschicht.
Vor diesem Hintergrund hat Juan Guaidó, der neue führende Kopf der Rechten, dazu aufgerufen, Maduro zu ignorieren. Er bekommt dafür die Unterstützung von Seiten der Imperialisten, von denen die ersten (wie Trump) ihn bereits anerkannt haben. Der Druck, der auf dem Militär und Teilen der Bevölkerung lastet, Maduro zu ignorieren und Guaidó als Präsident anzuerkennen, ist enorm.
Die Demonstrationen der Opposition sind riesig und führen dazu, dass verzweifelte Teile der verarmten Bevölkerung aus traditionell chavistisch eingestellten Wohnvierteln nun gegen die Regierung auf die Straße gehen. Darunter sind auch Arbeiter*innen und Aktivist*innen, die vor kurzem noch dem Chavismus anhingen. Die Regierung Maduro, ihre Politik der Angriffe auf Arbeiter*innen und ihr Bemühen um einen Pakt mit der Rechten haben es der Reaktion ermöglicht, die Initiative ergreifen zu können.
Wir müssen den Putsch zurückweisen und eine Mauer des Widerstands gegen den Imperialismus und die Bourgeoisie aufbauen und eine revolutionäre Front der linken aufbauen.