Vorschläge für die Bewegung
Mit dem internationalen Aktionstag am 15. März zeigen die Teilnehmer*innen von Fridays for Future einmal mehr: wir meinen es ernst, es ist keine Zeit mehr für faule Kompromisse. Um so dringender stellen sich die Fragen: Wie kann der Kampf ausgeweitet werden? Welche konkreten Forderungen sollen gestellt werden?
von Georg Kümmel, Köln
Die Kohlekommission war eine Farce. Entsprechend ist das Ergebnis. Warum sind in solch einer Kommission auch die Vertreter der Konzerne, obwohl sie den Klimaschutz weiter sabotieren? Warum gibt es nur eine Kohlekommission, statt einer Klimakommission? Klimagase entstehen nicht nur in der Energieerzeugung sondern auch in Industrie, Verkehr und Landwirtschaft. Warum berät nur eine Handvoll Leute, zudem von der Regierung von oben ausgesucht? Wie wäre es mit echten Klimakommissionen, an jeder Schule, in jeder Stadt? Vor allem aber auch in den Betrieben, denn die Lösungen müssen an der Quelle von den Beschäftigten entwickelt und umgesetzt werden, ebenso wie Forderungen nach gleichwertiger und gerechter Bezahlung.
Streik auch in Betrieben
Nach dem Aktionstag im März wäre zu überlegen, Kurs auf einen noch größeren Streiktag zu nehmen, in Schulen, Unis und vor allem auch in den Betrieben. Zu solch einem zentralen Streik- und Aktionstag sollten – neben Umweltorganisationen – auch DIE LINKE und insbesondere die Gewerkschaften breit mobilisieren. Deren Führung muss mit der falschen Umwelt-gegen-Arbeitsplätze-Propaganda Schluss machen, die Beschäftigte gegen Klimaschützer*innen ausspielen soll. Stattdessen geht es darum, gemeinsam für den Ausbau des erneuerbaren Energiesektors und alternative Arbeitsplätze bei vollem Lohn zu kämpfen.
Demokratische Strukturen
Um den Kampf auszuweiten, einen noch größeren Streiktag vorzubereiten, braucht die Bewegung demokratische Strukturen. Innerhalb der Gruppen sollte demokratisch entschieden werden: auf welche gemeinsame Forderungen einigen wir uns, um sie dann in Flugblättern, auf Facebook und Webseiten zu veröffentlichen? Wer soll als Delegiete*r zu regionalen und bundesweiten Vernetzungstreffen geschickt werden?
Leider gibt es Versuche, die berechtigte Empörung über die Heuchelei der etablierten Parteien gegen jedwede politische Organisation zu wenden. Aber wie soll offen über Lösungen diskutier werden, wenn man vorher das Recht auf freie Meinungsäußerung einschränkt? Alle Parteien und Organisationen, die gegen Klimawandel kämpfen und nicht rassistisch sind, sollten offen und transparent auftreten und ihre Meinung darstellen können.