Lehren für Arbeiter*innen und Sozialisten*innen
„Der Schock für die Weltwirtschaft durch COVID-19 war sowohl schneller als auch schwerer als… selbst die Große Depression“ . Dieser Kommentar des Ökonomen Nouriel Roubini vom 24. März deutet darauf hin, dass globale Ereignisse in eine völlig neue Periode eröffnen. Eine Möglichkeit, um sie darauf vorbereiten, besteht in der Untersuchung der 30iger Jahre und ihrer Konsequenzen.
Per-Åke Westerlund
Rättvisepartiet Socialisterna – ISA in Schweden
28. MÄRZ 2020
Die 1930er Jahre waren ein Jahrzehnt, in dem das Schicksal des gesamten kapitalistischen Systems auf dem Spiel stand. Mit einer starken revolutionären sozialistischen Internationale und Massenparteien hätten Zorn und Kampfbereitschaft dieses System beenden können. Der beste Roman des Jahrzehnts, John Steinbecks „Die Früchte des Zorns“, schildert die Not einer Familie während der Depression, die sich auf den Weg zu einer besseren Gesellschaft gemacht hat.
Die 1920er Jahre – Spekulationen und Blasen
Die Zeit vor der Großen Depression weist viele Ähnlichkeiten mit der Zeit vor der Krise 2008-09 auf, die sich im folgenden Jahrzehnt in noch größerem Umfang wiederholten. Die 1920er Jahre legten die Grundlage für die Depression, die durch den Crash an der Wall Street im Oktober-November 1929 ausgelöst wurde. Wenn man jedoch die Prozesse und Ähnlichkeiten untersucht, ist es wichtig, die grundlegende Ursache für diese Krisen zu verstehen, nämlich das kapitalistische System selbst.
Ein Hauptwiderspruch im System ist das Streben nach globalen Märkten und globaler Produktion, während die Kapitalistenklasse, die Bourgeoisie, nationalistisch bleibt. Die Kapitalistenklasse ist vom Nationalstaat und seinen Kräften abhängig, um international konkurrieren und über die Arbeiter und Unterdrückten im eigenen Land herrschen zu können.
Ende des 18. und Anfang des 20. Jahrhunderts fand ein gleichzeitiger Prozess der Globalisierung und der Stärkung der Nationalstaaten statt. In ähnlicher Weise ging die rasche Globalisierung in den 1990er und frühen 2000er Jahren mit einem kontinuierlichen Anstieg der Militärausgaben einher, auch wenn dieser unmittelbar nach dem Zusammenbruch des Stalinismus etwas langsamer verlief.
Die kapitalistische Globalisierung ist kein harmonischer Prozess, sondern baut neue, schärfere Widersprüche auf. Die Globalisierung vor einem Jahrhundert endete mit dem Ersten Weltkrieg, dem blutigsten Konflikt, den die Welt bis dahin gesehen hatte. Der Krieg wurde durch die russische und die deutsche Revolution beendet, wobei scharfe interimperialistische Konflikte bestehen blieben. Die Kommunistische Internationale sagte schon damals einen neuen imperialistischen Krieg voraus, falls die Arbeiterklasse nicht die Macht übernehmen sollte.
Der US-Imperialismus ging im Gegensatz zu allen anderen imperialistischen Mächten wirtschaftlich gestärkt aus dem Krieg hervor. In den 1920er Jahren kamen 60 Prozent der globalen Kapitalströme aus den USA. Ihre Wirtschaft wurde als Modell angesehen, wobei die Wall Street als globales Finanzzentrum und die großen Monopole dominierten. Die kapitalistische Propaganda sagte, dass jeder Haushalt bald ein Auto haben würde. Herbert Hoover erreichte 1928 einen erdrutschartigen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen und sagte den „endgültigen Sieg über die Armut“ voraus.
In Europa fürchteten die kapitalistischen Klassen die Revolutionen, welche die meisten Länder nach dem Krieg erschüttert hatten. Dann folgte ein scharfer wirtschaftlicher Abschwung, der die bereits hohe Schuldenlast aus dem Krieg noch weiter erhöhte. Der Weg zur Umsetzung der von den Kapitalisten gewünschten Sparmaßnahmen führte über internationale Abkommen, die als Vorgänger der Europäischen Union betrachtet werden können. Eine internationale Währungskonferenz in Genua im Jahr 1922 sprach sich für die Konvertierbarkeit von Gold, für fiskalische Disziplin und für unabhängige Zentralbanken aus. Darüber hinaus kehrten viele Länder, angefangen mit Großbritannien, zum Goldstandard zurück, um Sparmaßnahmen durchzusetzen, da Abwertungen und finanzielle Anreize unmöglich wurden.
Die Propaganda behauptete, dass die Märkte Frieden schaffen würden. Die volatilen Finanzmärkte sollten von der 1928 gegründeten Bank für Internationalen Zahlungsausgleich kontrolliert werden.
Ähnlich wie in den letzten Jahrzehnten nahm die Ungleichheit in den 1920er Jahren stark zu. In den USA stiegen die Löhne um 1,4 Prozent pro Jahr, die Einkommen der Aktionäre aber um 16,4 Prozent. Eine Möglichkeit, den Konsum zu stabilisieren, war die Einführung von Ratenzahlungen, wodurch aber die Privatverschuldung zunahm. Die 200 größten Unternehmen besaßen 69% des Vermögens und 56% der Gewinne.
1929 – die Blase platzt
Das Volumen der Kredite und Auslandsanleihen explodierte in den Jahren vor 1929. Neue Finanzinstrumente wurden erfunden, Investmentbanken zum ersten Mal gegründet. Produktionsfirmen verwandelten sich in Finanzspekulanten. Die großen US-Banken waren in globale Finanzskandale verwickelt.
Politiker und Kapitalisten zeigten sich besorgt über Blasen und Spekulationen, wagten aber nicht zu handeln, aus Angst, damit eine Krise auszulösen. Wiederum ähnlich wie die Regierungen in den 2000er Jahren. Unternehmen, die eigentlich nur eine Blase waren, rechtfertigten ihren hohen Aktienwert mit dem Hinweis auf ihr Wissen und ihren guten Willen. Ein Unternehmen, das sich im Besitz von Goldman Sachs befand, GS Trading, hatte seinen Börsenwert seit der Gründung im Dezember 1928 bis zum Februar 1929 mehr als verdoppelt. Allein im Sommer 1929 stiegen die Aktienmärkte in den USA um 25%.
Wie groß war „der Markt“? Heute bezeichnen die kapitalistischen Medien den Markt als eine Art Naturerscheinung, die gut behandelt werden müsse. 1929 besaßen 600.000 der 120 Millionen Einwohner der USA Aktien. Das ist weniger als ein Prozent, obwohl der Anteil der wirklich wichtigen Händler natürlich noch viel geringer ausfiel.
Die Krise kam zuerst nach Europa, nach Deutschland bereits 1927. Die Mächte, denen Deutschland Kriegsschulden zahlte – USA, Frankreich, Großbritannien – weigerten sich, ihre Forderungen zu senken, was die Krise wiederum verschärfte.
Der Absturz war nicht ein Ereignis, sondern nach dem Schwarzen Donnerstag am 24. Oktober 1929 ein Prozeß. Die Federal Reserve, die großen Wall Street-Banken und die US-Regierung taten, was sie konnten, nutzten jede Maßnahme, die ihnen zur Verfügung stand. Mehrfach wurde die Krise für beendet erklärt, zum Beispiel am 1. Mai 1930 von Präsident Hoover. Ein neuerlicher großer Zusammenbruch an der Wall Street im November 1930 setzte dann jedoch eine dreijährige Abwärtsspirale in Gang.
Die Krise breitete sich aus
Die Weltwirtschaftskrise war eine Domino-Reaktion. Der Börsencrash setzte eine deflationäre Spirale in Gang, die sich auf die Produktion, die Rohstoffe und den Welthandel ausweitete.
Die US-Importe gingen von September bis Dezember 1929 um 20% zurück.
Die Deflation bedeutete eine erhöhte Belastung für alle, die Schulden hatten. Neue Kredite wurden mehr oder weniger einfroren. Die Industrieproduktion erlebte einen Rekordrückgang. Ford entließ innerhalb von 18 Monaten drei Viertel seiner Belegschaft, von 128.000 auf 37.000. Dies hatte verheerende Auswirkungen; doch in der heutigen Corona-Krise ist das Tempo des Arbeitsplatzabbaus noch viel höher.
Das US-Bruttoinlandsprodukt wurde von 1929 bis 1931 halbiert, von 81 Milliarden Dollar auf 40 Milliarden Dollar. Die Lohnkosten fielen von 51 Milliarden im Jahr 1929 auf 31 Milliarden in 1931. Die Investitionen fielen auf nahezu Null.
Auch wenn die oben genannten Zahlen einen Anstieg der Löhne im Verhältnis zum BIP anzeigen, waren die sozialen Folgen katastrophal. Es gab Lebensmittel, aber kein Geld, um sie zu kaufen.
Weltweit kam es zu einem Zahlungsausfall von Staaten, beginnend 1931 in Lateinamerika mit Bolivien, gefolgt von Peru, Chile, Brasilien und Kolumbien. In Europa war Ungarn der erste Staat, der 1931 zahlungsunfähig wurde, gefolgt von Jugoslawien, Griechenland 1932, Österreich und Deutschland nach der Machtübernahme durch die Nazis 1933. Staatsbankrotte bedeuteten Erleichterungen für die einheimischen Kapitalisten, da dies eine Abwertung und einen Schuldenabbau ermöglichte; aber für die Arbeiter und die Armen hieß das eine Verschärfung der Sparmaßnahmen.
Nationalismus und Protektionismus
In jeder größeren Krise wird die Bourgeoisie zunehmend nationalistisch, was die Krise noch weiter verschärft. Gleichzeitig neigen bürgerliche Oppositionsparteien, die Sozialdemokratie und sogar einige „linke“ Parteien dazu, „ihre“ jeweiligen Regierungen zu unterstützen.
In der Weltwirtschaftskrise haben Nationalismus und Protektionismus die Krise vertieft. Wie bei Trump heute geben die größten Volkswirtschaften die Richtung vor. Sie haben einen viel größeren Spielraum, um ihren eigenen Weg zu gehen, obwohl sie trotzdem vom Weltmarkt abhängig bleiben. 1933 kam der neue US-Präsident Franklin D. Roosevelt zu einer internationalen Konferenz in London und erklärte, dass jedes Land seine eigene Wirtschaft – Währung, Schulden und Defizite – in Ordnung bringen müsse. Die britische Regierung stimmte dem zu und erklärte, dass das Auslandsengagement ihre Achillesferse sei.
Dies bedeutete, dass in der schlimmsten globalen Krise „niemand das Sagen hatte“, so Charles Kindleberger in seiner Geschichte der Großen Depression.
Der inzwischen berüchtigte Smoot-Hawley-Akt in den USA umfasste 21.000 Zolltarife. Nationalismus und Protektionismus verbreiteten sich nun schnell. „Kanada zuerst“ war der erfolgreichste Slogan bei den Wahlen in diesem Land. Großbritannien und Frankreich beschränkten ihren Handel auf ihre Kolonialreiche. Deutschland bildete mit Ungarn und den Balkanländern einen Reichsmarkblock.
Der Welthandel fiel von 2.998 Millionen Dollar im Januar 1931 auf 944 Millionen Dollar zwei Jahre später. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 24% in den USA und auf über 30% in Deutschland.
Roosevelt
Der Präsidentschaft Roosevelts werden fälschlicherweise die Lorbeeren für die Überwindung der Krise zugesprochen. Tatsächlich hat Roosevelt einige von den Kapitalisten nicht begrüßte Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Krise abzumildern. Außerdem kritisierte er scharf die Spekulationen, Schulden und Blasen der vergangenen Periode. Allerdings beabsichtigte er nie, das System zu ändern, sondern er wollte „das private Profitsystem retten“, wie er denjenigen entgegnete, die ihn kritisierten.
Es gibt viele Ähnlichkeiten zu heute. Dieselben, die für die Privatisierung, die Verkleinerung des öffentlichen Sektors und den Abbau seiner Schulden plädiert haben, betteln nun den Staat an, sie zu retten. Die Unternehmer applaudierten den staatlichen Intervention und Hilfen, dem Bau von Brücken und Straßen sowie anderen Maßnahmen, die ihnen Gewinne einbrachten.
Das Interesse des Privatkapitalismus wurde in jedem Land zur wichtigsten Aufgabe des Staates. Es wurden Maßnahmen ergriffen und als „stark und entschlossen“ bezeichnet, um die Regierung zu unterstützen und Maßnahmen von unten zu verhindern. Roosevelt war insbesondere daran interessiert, die Streikwelle in den USA 1934 zu stoppen.
Unter Roosevelts New Deal ging die Arbeitslosigkeit von 15 auf 9 Millionen zurück; aber viele der neuen Arbeitsplätze wurden mit Mindestlöhnen besetzt. Es gab kein soziales Sicherheitsnetz, außer für das Großkapital.
Mitte 1937 war die Produktion in den USA wieder auf das Niveau von 1929 gefallen. Die Kämpfe der Arbeiter hatten die Löhne und damit den Konsum erhöht. Doch dann kam ein neuer starker Abschwung, der Schwarze Dienstag, der 19. Oktober 1937. Es folgte eine Krise mit einem starken Rückgang der Produktion und der Rohstoffpreise. So fielen die Baumwollpreise um 35% und die Kautschukpreise um 40%, was vor allem die Länder traf, die vollständig auf Rohstoffe angewiesen waren.
Die Krise in den Jahren 1937-38 bewies, dass der New Deal weit davon entfernt war, die Krise zu lösen. Die zugrunde liegenden Schwächen des Systems lösten weiterhin neue Krisen aus. Und dennoch hatte nur eine Volkswirtschaft von der Größe der USA die Mittel, so etwas zu versuchen. In den meisten Ländern übergab die Bourgeoisie die Staatsmacht an Diktaturen und sogar an den Faschismus, um eine Revolution zu verhindern.
Was in einem einzelnen Land als Gewinn erschien, war für das globale System immer noch ein Verlust. Es gab keine „Weltmacht“ und keine Zusammenarbeit, keinen „Kreditgeber der letzten Instanz“, wie Kindleberger und andere erklären. Erst mit der Aufrüstung und dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Produktion.
Klassenkampf und Revolutionen
Die 1920er und 30er Jahre waren eine Zeit der Revolution und Konterrevolution, der extremen Wendungen. Niemand analysierte diese Periode schärfer und mit konkreten Ratschlägen an die Arbeiterbewegung und ihre Parteien als Leo Trotzki, der die russische Revolution anführte und dann von der stalinistischen Diktatur „gesäubert“ und deportiert wurde.
In Übereinstimmung mit Marx erklärte Trotzki, dass die grundlegende Ursache der Krise in der Unfähigkeit des Systems bestand, die Produktivkräfte zu entwickeln, sowie im Zusammenprall zwischen den Produktivkräften und dem Nationalstaat. Den einzigen Ausweg sah er darin, den Klassenkampf zwischen der Kapitalistenklasse und der Mehrheit, der Arbeiterklasse mit dem Ziel des internationalen Sozialismus zu führen.
Trotz der stalinistischen Degeneration der UdSSR war die Erinnerung an den Sieg über den Zaren und den Kapitalismus noch frisch. Die etablierten Parteien wurden durch die Krise untergraben, ebenso wie die Banken und andere Institutionen des Kapitalismus. Es gab eine Massenradikalisierung in der Gesellschaft und eine Explosion des Kampfes.
In den USA nahm der Klassenkampf 1934 nach einer ersten Phase, in der die Krise die Arbeiter betäubte, rasch zu. Anderthalb Millionen Arbeiter streikten 1934, wobei die Los Angeles Times einen Streik in San Francisco als „kommunistische Revolte“ bezeichnete. Der von den Trotzkisten angeführte Streik und Aufstand der Teamster in Minneapolis war ein Modell für die Organisierung der Arbeiter. Komitees gegen Vertreibungen und Arbeitslosigkeit breiteten sich aus. Die Polizeirepression gegen die Arbeiter war massiv und brutal. Sitzstreiks begannen 1936 und stiegen im folgenden Jahr auf 477 Sitzstreiks an. Der 1935 gegründete neue Industriegewerkschaftsbund CIO wuchs explosionsartig und zählte 1936 fünf Millionen Mitglieder.
Auf internationaler Ebene gab es in vielen Ländern Revolutionen und Massenkämpfe, wobei Frankreich und Spanien 1935-36 an der Spitze standen. Die „Führung“ durch die damaligen stalinistischen kommunistischen Parteien und die sozialdemokratischen Parteien führte zu verheerenden Niederlagen. Das gilt besonders für ihre Unfähigkeit, die Machtübernahme Hitlers 1933 zu blockieren, obwohl es Massenparteien und eine organisierte, sogar bewaffnete Arbeiterklasse gab. Dies unterstreicht die ernste und entscheidende Aufgabe, Arbeiterorganisationen und Parteien aufzubauen, die den Sieg erringen und den Kapitalismus abschaffen können.
Nach der Weltwirtschaftskrise und heute
Nach den Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise – mit dem wirtschaftlichen Scheitern, mit dem Experiment des Faschismus und des Zweiten Weltkriegs sowie mit dem Erstarken des Stalinismus nach dem Krieg – mussten die Kapitalisten ein demokratisches Gesicht zeigen. Sie waren gezwungen, Zugeständnisse zu machen, z.B. durch den National Health Service in Großbritannien, durch die Sozialsysteme in einigen europäischen Ländern und durch die Aufgabe der Kolonien (obwohl sie ihren wirtschaftlichen Würgegriff beibehalten haben). Einige Institutionen wie Aktienmärkte, Banken, Finanzgeschäfte hielten sich im Hintergrund. In der Ära des Nachkriegsaufschwungs war dies ein Preis, den sie zu zahlen bereit waren.
Doch die politische Radikalisierung in den 1960er und 70er Jahren, der Klassenkampf und die kolonialen Revolutionen, die Wirtschaftskrise Mitte der 1970er Jahre und die Nachgiebigkeit der bürgerlichen politischen Parteien führten dazu, dass sich die Kapitalisten dem Neoliberalismus und neuen Angriffen auf die Arbeiter und den Wohlstand zuwandten. Sie waren offenbar erfolgreich, insbesondere nach dem Sturz des Stalinismus und nach der Verbürgerlichung der Sozialdemokratie.
Jetzt ist diese Periode zu Ende. Wir werden eine Kombination von Zugeständnissen und Angriffen, von Anreizen und Sparmaßnahmen seitens der Kapitalisten erleben, die sich mit der neuen Krise noch stärker als im Trend der Jahre 2018-19 dem Nationalismus zugewandt haben. Diese Krise wird ein Massenverständnis dafür schaffen, dass das System grundlegend falsch ist, auch wenn das in vielen Ländern von einem niedrigen Niveau des Kampfes und des Bewusstseins ausgeht. Die Arbeiterklasse ist noch lange nicht besiegt, sondern unorganisiert.
Die 1930er Jahre zeigen uns, dass der Kapitalismus um jeden Preis überleben wird, wenn es keine bewusste Bewegung der Arbeiterklasse für seine Abschaffung gibt. Die Aufgabe in der neuen Krise besteht darin, solche Parteien, Bewegungen und eine Internationale aufzubauen.
Lesehinweise
Harold James: „Das Ende der Globalisierung – Lehren aus der großen Depression“
Charles Kindleberger: „Die Welt in der Depression: 1929-1939“
Leo Huberman: „Wir, das Volk – Das Drama Amerikas“
Leo Trotzki: „Marxismus in unserer Zeit“
John Steinbeck: „Die Früchte des Zorns“