Aktiv in Köln
Um für den 25. November, den Tag gegen Gewalt an Frauen, zu mobilisieren und unsere internationale Kampagne ROSA – International Socialist Feminists auch vor Ort bekannt zu machen, haben wir in Köln unterschiedliche Aktionen durchgeführt.
Von Emma Stacey, Köln
Da wir vor allem junge Arbeiter*innen auf das Thema aufmerksam machen wollten, verteilten wir eine Woche vor der Demonstration und unserer Veranstaltung Flyer vor einer Berufsschule in Ehrenfeld und in der Umgebung. Wir haben positive Reaktionen von den Schüler*innen bekommen.
Eine weitere Aktion waren banner drops, für die wir an zwei Samstagen Transparente und Stencils (Sprühschablonen) vorbereiteten. Die eigentliche Aktion fand am Vorabend des 25. Novembers statt: Wir befestigten Banner an zwei Brücken über der A57 in Köln-Ehrenfeld und haben danach den Stadtteil mit Hilfe der Stencils und Kreidespray mit Slogans übersät. Am nächsten Tag waren Banner und Sprüche zu unserer Freude noch gut sichtbar und trugen somit einen Teil dazu bei, Aufmerksamkeit für Unterdrückung von Frauen zu schaffen.
Am 25. November versammelten wir uns abends auf dem Roncalliplatz, dort hatte das Frauenkollektiv Köln eine Kundgebung organisiert. Es wurden unterschiedliche Reden gehalten, unter anderem von ZORA Köln und Feministischer Streik Köln. Hier verteilten wir nochmals Flyer, um für unsere Online-Veranstaltung „Krise, Corona, Kapitalismus: Sexismus hat System“ zu werben und bekamen sehr positive und motivierende Reaktionen von den Demonstrant*innen.
Im Anschluss liefen die Teilnehmer*innen zur Kundgebung von LILA auf dem Alter Markt. Dort spielte und tanzte eine Trommelgruppe, andere bildeten mit lila Bändern eine Menschenkette. Stimmung machten Lieder wie „I will survive“ von Gloria Gaynor, die zwischen den Redebeiträgen gespielt wurden. Die Redner*innen waren teils dieselben wie bei der vorherigen Kundgebung. Neben vielen anderen Aspekten waren zahlreichen zusätzlichen Belastungen von Frauen in der Corona-Krise natürlich Thema, außerdem die Diskriminierung migrantischer Frauen und LGBTQ+-Personen, oder verschiedene Kampagnen wie z.B. Aktionen gegen Cat Calling.
Beide Kundgebungen wurden von ca. 200-300 Teilnehmer*innen besucht, wobei bei der ersten auch einige Männer dabei waren, die bei der zweiten nicht zugelassen waren. Fest steht nach diesen Veranstaltungen und Aktionen: Der Kampf muss weitergehen und nachdrücklicher werden. Zu viele Menschen nehmen noch immer Sexismus und Gewalt gegen Frauen nicht wahr, verdrängen es oder halten es zumindest nicht für einen triftigen Grund an einem kalten und windigen Novembertag vor die Haustür zu gehen und dagegen zu kämpfen. Kämpft mit uns!