Socialist Alternative England, Wales, Schottland
Die Infektionszahlen steigen in großen Teilen Großbritanniens immer weiter an, und beweisen, dass die regierenden Tories die Kontrolle über die Situation längst verloren haben. Sie haben ständig die Profite Einzelner über die öffentliche Gesundheit gestellt, und jetzt muss die Bevölkerung die Konsequenzen ertragen. Das öffentliche Gesundheitssystem NHS ist auch in Folge von jahrzehntelangen Kürzungen überfordert, und die Regierung versucht entgegen allen Ratschlägen die Schulen wieder zu öffnen. Aber zum Glück haben die Gewerkschaften unter dem Druck der Mitglieder begonnen eine kämpferische Haltung gegen das rücksichtslose und völlig unverantwortliche Handeln einzunehmen.
Die National Education Union – NEU, eine Bildungsgewerkschaft, hat am 2. Januar angekündigt, dass sie jedem Mitglied zur Seite stehen wird, das sein Recht auf Arbeitsschutz nutzt und sich weigert unter gefährlichen Bedingungen zu arbeiten. Die Gewerkschaften GMB und Unison, die beide das Hilfspersonal an Schulen organisieren, fordern ebenfalls die Schließung der Schulen. Die National Association of Headteachers (Nationaler Verband der Schulleiter*innen) sowie die Association of School and College Leaders (Verband der Schul- und Hochschulleiter*innen) haben angekündigt, dass sie rechtliche Schritte gegen das Bildungsministerium einleiten wollen, weil, so erklären sie, „die neuesten Daten zeigen, dass in weiten Teilen des Landes die Kontrolle über das Infektionsgeschehen verloren gegangen ist und der Mangel an Informationen über den neuen Erregerstamm nun zu einem untragbaren Risiko für viele Schulgemeinschaften geworden ist.“
Die Regierung war gezwungen, einen Rückzieher bei der Wiedereröffnung der Londoner Grundschulen zu machen, da 9 Stadtbezirksräte mit ihren Plänen nicht einverstanden waren. Aber andere Regionen des Landes haben ebenfalls extrem hohe Infektionsraten und trotzdem sollen dort die Schulen wieder geöffnet werden. Die wissenschaftlichen Berater*innen der britischen Regierung haben die Schließung der Schulen empfohlen, bis sicherer Unterricht wieder möglich ist, was schon seit Monaten von vielen gefordert wird. Wir stimmen dem zu, aber es ist wichtig, dass die Beschäftigten entscheiden was sicher ist und was nicht. Es ist offensichtlich, dass man der Regierung nicht trauen kann.
Die Regierung kann zum Rückzug gezwungen werden. Sie wurde allein im letzten Jahr zu etwa 18 blamablen Kehrtwendungen gezwungen und kann mit genügend Druck zu noch mehr gezwungen werden. Um die Regierung zum Rückzug von ihren unsicheren Öffnungsplänen zu zwingen, sind die Beschäftigten in der entscheidenden Position: Sie können streiken. Die Regierung scheint die Absicht zu haben, vernünftigen Forderungen zu ignorieren. Und wenn dem so ist, müssen wir von unseren Gewerkschaften verlangen sofortige Maßnahmen zu ergreifen: Was bedeuten muss, dass landesweite Arbeitskämpfe organisiert werden, die zwischen allen Bildungsgewerkschaften koordiniert werden. Auf Druck der Basis aus lokalen Gewerkschaftsstrukturen, die die Führung vor sich hintreiben, hat die Gewerkschaft begonnen, Schritte zu setzen – bei einem online Treffen heute haben insgesamt 100.000 (!) Lehrer*innen teilgenommen. Das zeigt, wie groß die Angst ist, wie groß die Wut ist – und wie groß die Bereitschaft ist, sich zu wehren!
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