Aus Betrieb & Gewerkschaft – September 2023

Streiks im Einzelhandel dauern an

Im Einzelhandel laufen Tarifverhandlungen in mehreren Bundesländern. Den Forderungen nach 2,50 Euro mehr pro Stunde, höheren Ausbildungsvergütungen und Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge bei einer Laufzeit von 12 Monaten ist die Arbeitgeberseite bisher mit völlig unzureichenden Angeboten begegnet, die  nicht einmal einen Inflationsausgleich bieten. Stattdessen setzen die Arbeitgeber, trotz zahlreicher Streiks, Aktionen und kämpferischer Stimmung, auf Prämien für Nicht-Streikende, Klagen und vereinzelte Lohnerhöhungen, um die Streikbereitschaft zu mindern.

TVStud – Tarifvertrag für studentische Beschäftigte

Während ver.di beim TV-L angesichts der Inflation vor allem auf eine Lohntarifrunde setzt, ist bei den Studierenden die Forderung nach einer Tarifierung der Tätigkeit von studentischen Beschäftigten an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen das zentraleThema. Bezahlung auf Basis des Mindestlohns, Kettenbefristung, keine Personalräte und Missachtung von Arbeitsrechten sind Alltag für viele der rund 300.000 bis 400.000 studentischen Hilfskräfte und Tutor*innen, die, außer in Berlin, keinen Tarifvertrag haben.

Die bundesweite TVStud-Bewegung mit Initiativen in über 40 Orten organisiert sich bereits seit 2021 und kämpft für einen Tarifvertrag. Das vergangene Semester wurde zur Organisierung vor Ort und für Gespräche mit Kolleg*innen genutzt. Durch den Druck der Bewegung sprechen sich in 11 Bundesländern die zuständigen Ministerien für eine Tarifierung aus.

Die digitale Forderungsbefragung von ver.di läuft noch bis zum 30.9. und ist ein Baustein des Stärketests im Bereich TVStud. Wenn sich dort ausreichend studentische Beschäftigte beteiligen, wird TVStud in der Tarifrunde zur Forderung. 

Infos zu TVStud: tvstud.de, Insta/Twitter: @TVStud_bund