Neokoloniale Politik auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Geschichte Afrikas ist geprägt von kolonialen Kriegen, Ausbeutung und Versklavung. Erst in den 50ern erkämpften die Massen in Afrika ihre staatliche Unabhängigkeit. Doch von wirklicher Unabhängigkeit kann kaum die Rede sein, immer öfter spricht man von Neokolonialismus in Verbindung mit Afrika.
Afrika gehört zu den rohstoffreichsten Kontinenten der Welt und dementsprechend ist das Interesse sehr hoch. Durch verschiedene „Strukturanpassungsprogramme“ von Weltbank und Internationalem Währungsfonds wurde das Tor zum Welthandel und damit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem geöffnet. Das bedeutete Privatisierungswellen staatlicher Institutionen und wirtschaftliche Abhängigkeit von multinationalen Konzernen, die dem Kontinent Hungersnöte und Kriege beschert haben. Die Weltwirtschaftskrise führt zu weiteren Kürzungen und Privatisierungen und treibt damit die Schere von arm und reich immer weiter auseinander.
Wirtschaftsabhängigkeit bedeutet Neokolonialismus
Der Kampf um Rohstoffe und neue Absatzmärkte wird erbittert geführt und seit einigen Jahren mischt China als aufsteigende Wirtschaftsmacht munter mit.
Chinas Wirtschaftsboom hat das Regime auf die Liste der mächtigsten Staaten katapultiert und es gewinnt immer mehr an Einfluss, auch in Afrika. Als zweitgrößter Ölverbraucher hinter den USA bezieht China rund ein Drittel seines Bedarfs aus Afrika. Tendenz steigend.
Investoren, Banken und Konzerne haben milliardenschwere Allianzen mit diversen Staaten gegründet, unter anderem mit Sudan, Kongo, Tschad und Angola. Einige Beispiele:
Angola ist der wichtigste Öllieferant auf dem Kontinent: Es exportiert mehr Öl nach China als Saudi-Arabien. Aber es geht nicht nur um Öl, sondern auch um Edelmetalle, die für die Herstellung von Elektronik benötigt werden. 2007 schloss China mit dem Tschad Geschäfte über 80 Millionen Dollar ab, Guinea-Bissau erhielt 60 Millionen Dollar als Kredit für Landwirtschaftsprojekte. Benin wurden 30 Millionen Dollar Schulden erlassen, der Zentralafrikanischen Republik elf Millionen. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua spendete Peking der Republik Kongo außerdem "Büromaterial im Wert von 64.000 Dollar".
Afrikas Staaten sind formell unabhängig, doch betrachtet man das Ausmaß des wirtschaftlichen Einflusses einzelner imperialistischer Staaten, so wird deutlich, dass die Abhängigkeit Afrikas hinter neuen Fassaden versteckt ist und der Einfluss Chinas nur eine weitere Macht an den Tisch der kolonialen Mächte darstellt.
Heuchlerische Kritik
Die herrschende Meinung ist immer Meinung der Herrschenden. Der Einzug Chinas in das Trikont
(hergeleitet von ‚Drei Kontinente’, bezeichnet aus antikolonialer Perspektive Lateinamerika, Asien, Afrika) wird von bürgerlichen Politikern kritisiert, unter anderem stört man sich an den Allianzen mit korrupten Staaten, wie Angola. Diese Kritik ist heuchlerisch, denn multinationale Konzerne, wie Nestle oder Coca Cola, sind verantwortlich für Militärputschs und Hungersnöte und unterstützen Korruption, um an die begehrten Rohstoffe zu kommen und noch mehr Gewinne zu machen. Hinter diesen Konzernen stehen die jeweiligen Staaten, die für deren Interessen zu protektionistischen Maßnahmen greifen und sogar Kriege führen.
Kampf gegen Ausbeutung international
Das kapitalistische System schert sich einen Dreck um Menschenrechte und Umweltschutz, für Gewinne geht er über Leichen. Es gibt keinen netten oder bösen Kapitalismus.
Ob in Deutschland, Afrika, China oder anderswo, das Kapital ist international organisiert und beutet überall Mensch und Umwelt aus. „Nach mir die Sinflut ist der Wahlspruch jedes Kapitalisten“ (Marx) und der einzige Ausweg ist der gemeinsame Widerstand, international und organisiert.
Das „Comittee for workers International“, kurz CWI, ist in 47 Ländern vertreten und die SAV ist die deutsche Sektion. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das kapitalistische System durch eine sozialistische Revolution zu stürzen und eine alternative Gesellschaft, dem Sozialismus, zu errichten. „Sozialismus oder Barbarei“ – sagte bereits Friedrich Engels 1905. Höchste Zeit, die Barbarei abzuschaffen!
Ongoo