Dieser Artikel erschien am 11. Februar in englischer Sprache auf campaignkazakhstan.org
Es sind Proteste vor Botschaften und gegenüber dem Konzern „KazakhMys“ nötig
von BerichterstatterInnen in Kasachstan
Nach dem Protest am vergangenen Wochenende, der sich gegen die gewerkschaftsfeindlichen Maßnahmen des Konzern „KazakhMys“ (Hauptsitz: London) richtete, ist der aus Schesqasghan stammende Sozialist und Herausgeber der Zeitung „Molodozhnaya gazeta“, Berik Schagiparow (Foto), verhaftet und zu sieben Tagen Gefängnis verurteilt worden.
Während der Vorbereitung auf diese Protestaktion erhielten die OrganisatorInnen eine Reihe von Telefonanrufen von Leuten, die für das Unternehmen arbeiten und die ihre Unterstützung zum Ausdruck brachten. Sie wurden eingeladen, an einem Treffen teilzunehmen, um gegen die Versuche des Konzern zu protestieren, eine bestimmte Anzahl an Bergleuten zu entlassen. Beim Versuch, zu diesem Treffen zu gelangen, mussten die KollegInnen allerdings feststellen, dass die von der Geschäftsleitung angeheuerten Sicherheitskräfte das Gelände umstellt hatten. Die Sicherheitsleute äußerten, sie hätten Informationen, dass die BesucherInnen die Mobiltelefone der OrganisatorInnen abhören könnten. Es scheint also mittlerweile darauf hinauszulaufen, dass nicht mehr nur die politische Polizei des Landes die Telefone abhört.
Weitere Versuche, die Proteste zu sabotieren, unternahm eine Delegation sogenannter „Verhandlungsführer“, die Ende letzter Woche in der Stadt eintrafen. Obwohl niemand sagen konnte, wer diese „Verhandlungsführer“ tatsächlich bestellt hatte, behaupteten diese, eine mysteriöse Organisation namens „Gewerkschaft der Arbeiter und Erwerbslosen aus Almaty“ zu vertreten, die von Madel Ismailow, dem ehemaligen Präsidenten der „Arbeiterbewegung von Kasachstan“ gegründet worden sei. Die „Arbeiterbewegung von Kasachstan“ war aber schon dazu übergegangen, für die Regierung zu arbeiten. Besagte „Verhandlungsführer“ behaupteten weiter, dass es zur Spaltung zwischen den beiden Haupt-OrganisatorInnen, Sauli Seidakhmetova und Berik Schagiparow gekommen sei und dass alle Proteste abgeblasen worden seien, weil alle Konfliktpunkte mittlerweile geklärt seien.
Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass die bereits geplanten Proteste auch durchgeführt wurden. Entgegen allen Behauptungen hat der Konzern nämlich nicht damit aufgehört, die Gewerkschaft zu drangsalieren. Darüber hinaus ist auch klar geworden, dass „KazakhMys“ in naher Zukunft die Entlassung einer Reihe von ArbeiterInnen vorbereitet. Deshalb werden die Bergleute und die Beschäftigten der Anreicherungsanlage in naher Zukunft auch eine kämpferische Gewerkschaft brauchen. Und trotz der Verhaftung von Berik Schagiparow werden die Aktionen, mit denen die Gründung genauso einer Gewerkschaft vorangetrieben wird, weitergehen.
Wir rufen Gewerkschaften, GewerkschaftsaktivistInnen und SympathisantInnen auf, Protestschreiben aufzusetzen, in den gefordert wird, dass „KazakhMys“ ihre gewerkschaftsfeindlichen Maßnahmen einstellt. Senden Sie / sendet bitte Protestschreiben an die Hauptgeschäftsstelle von „KazakhMys“:
john.smelt@kazakhmys.com und maksut.zhapabaev@kazakhmys.com
Solidaritätsschreiben gehen bitte an berikk-zh@mail.ru in Schesqasghan. Kopien Ihrer / eurer Schreiben gehen bitte an: kazakhstansolidarity@gmail.com sowie an campaignkazakhstan@gmail.com