1000 Menschen leisten Widersand gegen Verdrängung und Mietsteigerungen
Am 14. Februar um 9 Uhr bricht die Gerichtsvollzieherin mithilfe der Polizei die Tür der Wohnung von Familie Gülbol in der Lausitzer Straße 8 in Berliner-Kreuzberg auf und schmeißt die fünfköpfige Familie au ihrer Wohnung raus. Der Eigentümer des Hauses André Franell hat die Räumung der Wohnung bei Gericht veranlasst, weil eine Mieterhöhung verzögert gezahlt wurde. Obwohl sie die Zahlung nachholten, wurde die Zwangsräumung durchgezogen.
In Berlin werden zur Zeit durchschnittlich 23 Wohnungen pro Tag zwangsweise geräumt um den Vermietern ihren Profit durch Mieterhöhungen zu sichern. Dagegen hat sich das Bündnis gegen Zwangsräumung gegründet. Der Kampf der Familie Gülbol hat Symbolcharakter in diesem Kampf erreicht. Im Oktober 2012 wurde eine erste Räumung der Familie durch eine Blockade von 150 Menschen verhindert.
Für den 14. Februar wurde zu einer weiteren Blockade der Räumung mobilisiert und 1000 Menschen widersetzten sich mit Blockaden vor dem Haus und den umliegenden Straßen. 400 Polizisten inklusive Hubschrauber gingen mit Faustschlägen und Pfefferspray gegen die Blockierer vor. Schon früh sperrten sie das Gelände ab.
Herr Franell und seine Freunde können sich auf die Hilfe der Politik und auf die Gewalt der Polizei verlassen. Sie tun alles, damit das Geschäft mit Immobilien und das Recht auf privates Eingentum an Wohnraum anderer Menschen gesichert wird.
Auch wenn die Familie Gülbol geräumt wurde, war der entschlossene Widerstand gegen die Räumung ein starkes Zeichen, dass wir uns Zwangsräumung, Mieterhöhung und Vertreibung nicht länger gefallen lassen werden.
Detailliertes Programm der SAV zu Wohnen