„Wohnen muss bezahlbar sein“, ist bereits von Weitem auf einem großen roten Transparent zu lesen. Bei näherem Betrachten erfährt man, dass es sich um die zentrale Forderung des LINKE-Ortsverbandes Schäl Sick handelt.
von Nina Baucke-Ludwig, Köln (Mitglied im SprecherInnenrat des LINKE-Ortsverbandes Schäl Sick)
Der Aktionstag am 16. Februar in Köln-Kalk war der erste Höhepunkt der Aktivitäten der LINKEN gegen Wohnungsnot und steigende Mieten in Köln. 25 Menschen waren aktiv bei Infotischen und dem Sammeln von Unterschriften. In einem Rollenspiel wurden eine „Wohnungsbesichtigung“ aufgeführt und ein Pavillon und ein Zelt – „die luftige Bauweise gibt einem das Gefühl, die Wohnung wäre noch viel größer als sie ohnehin schon ist“ – zu Traumwohnungen deklariert.
Dass die Wohnungssuche für viele in Köln zu einem Albtraum geworden ist, liegt zum einen daran, dass – obwohl die Stadt wächst – jedes Jahr weniger öffentlich geförderte Wohnungen gebaut werden. Seit 20 Jahren ist die Zahl der Sozialwohnungen in Köln von über 100.000 auf 40.000 gesunken. In Köln haben knapp die Hälfte der Haushalte einen Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung, es gibt aber insgesamt nur noch 7,7 Prozent Sozialwohnungen. Die Folge ist, dass Wohnungen bei Neuvermietungen teilweise bis zu 40 Prozent teurer werden.
Zudem drängen ab diesem Jahr mit dem doppelten Abiturjahrgang mehr Studierende auf den Wohnungsmarkt. Im letzten Jahr fanden von 10.000 gerade mal 4.600 einen günstigen Wohnplatz im Wohnheim.
„Die private Wohnungswirtschaft ist derzeit nicht am geförderten Wohnungsbau interessiert. Die Zinsen sind zu niedrig, genauso die Rendite“, so Ute Piroeth vom Bund Deutscher Architekten im „Kölner Stadtanzeiger“ vom 23. August 2012. Die Kapitalisten haben ein Interesse daran, dass günstige Wohnungen ein sehr knappes Gut sind, da sie so am Besten ihre Profite realisieren können.
DIE LINKE in den rechtsrheinischen Kölner Stadtbezirken Kalk und Mülheim ist jedoch der Meinung, dass Wohnen keine Ware, sondern ein Recht ist und sieht die Stadt in der Pflicht. Daher fordern wir ein kommunales Wohnungsbauprogramm für Köln. SAV-Mitglieder arbeiten intensiv im LINKE-Ortsverband mit und haben sich zum Ziel gesetzt, die Selbstorganisation von MieterInnen zu befördern.