Offener Brief an die Botschaft Kasachstans und an die kämpfenden ArbeiterInnen Schesqasghans.
Dokumentiert von linksjugend [‘solid] Aachen
Wir haben über die internationale Kasachstan Solidaritäts-Kampagne (campaignkazakhstan.org) vom legitimen und notwendigen Kampf der ArbeiterInnen von KazakMys in Schesqasghan gehört. Die internationale Krise führt dazu, dass sich mit der Ausbeutung der ArbeiterInnen nicht mehr so großer Profit wie vorher erwirtschaften lässt. Die Zeche zahlen ArbeiterInnen weltweit: Die einen werden arbeitslos, die anderen noch krasser ausgebeutet.
In Schesqasghan sind beim Großkonzern KazakMys (Kupferförderung und -Verarbeitung) 1000 KollegInnen direkt betroffen, mit Beschäftigten bei Zulieferunternehmen und Angehörigen sind die Existenzen von 15.000 Menschen bedroht!
Die Geschäftsführung reagiert mit diesem Schritt nicht nur auf Krisentendenzen, sie will sich auch eine unliebsame Belegschaft vom Hals schaffen: Letztes Jahr konnten die KollegInnen in einem Kampf eine Lohnerhöhung um 100% durchsetzen. Und auch jetzt wehren sie sich, Proteste laufen, es gab bereits wütende Demonstrationen.
Wir unterstützen diesen Kampf wie jeden fortschrittlichen Kampf weltweit. Und wir haben nicht vergessen: Im Dezember 2011 wurde Streikende von der Polizei massakriert, mindestens 70 KollegInnen wurden ermordet, eine ganze Region in den Ausnahmezustand versetzt. Wir haben Veranstaltungen mit AktivistInnen aus Kasachstan durchgeführt, haben die Rücksichtslosigkeit der Bosse gesehen und werden diesen Kampf daher intensiv beobachten und begleiten.
Darüberhinaus unterstützen wir die Forderungen der ArbeiterInnen:
- Verstaatlichung des Betriebes unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die ArbeiterInnen
- Ablehnung einer Diktatur, die Streikende, MenschenrechtlerInnen, JournalistInnen und deren AnwältInnen einsperrt und verfolgt
In unseren Organisationen und Strukturen werden wir den Kampf der ArbeiterInnen und deren Forderungen bekannt machen. Sollte es zu Verletzungen demokratischer- oder Menschenrechte kommen werden wir nicht zögern in die Öffentlichkeit zu gehen und die Fälle bekannt zu machen.
Den Kämpfenden und allen UnterstützerInnen senden wir die besten Grüße.
Linksjugend [‘solid] Aachen, 2. Juli 2013