Moxie: Ein feministisches Buch enttäuschend verfilmt

Es gibt immer noch wenige Filme, die sich mit feministischen Inhalten auseinandersetzen. Umso wichtiger, wenn sich mal ein großer Streamingdienst wie Netflix diesem Thema widmet. Allerdings bleibt die Verfilmung leider hinter der Buchvorlage zurück.

von Lola Blume, Kassel

„Moxie – Zeit, zurückzuschlagen“ handelt von einem Mädchen, welches auf ihrer amerikanischen Highschool mit sehr vielen Sexismuserfahrungen zu kämpfen hat. Die Mädchen werden von ihren Mitschülern sowie von der Schule stark diskriminiert. Die Hauptfigur hält diese abwertenden Umstände nicht mehr aus und kommt auf die Idee, ein anonymes Magazin unter dem Namen „Moxie“ zu schreiben, in dem sie Erfahrungen teilt und darauf aufmerksam macht, dass keiner mit der Problematik alleine ist. Es gibt nur positive Resonanz und die Mädchen beginnen, einen eigenen Club zu gründen, um aktiv gegen die Diskriminierung vorzugehen und Zusammenhalt zu generieren. Sie organisieren einen Streik an der Schule und erreichen am Ende (zumindest teilweise) ihr Ziel.

Während die Geschichte im Buch packend und authentisch erzählt wird, wird die Thematik in der Verfilmung verharmlost dargestellt. Der Film wird dem Buch leider nicht gerecht. Der Fokus rückt von einer Kritik an toxischer Maskulinität ab. Statt eines feministischen Standpunkts wird ein stereotypes Bild der Frau vermittelt, indem alle weiblichen Hauptcharaktere als überspitzt, überemotional und irrational dargestellt werden. Trotz einer ähnlichen Storyline wird der Film dadurch unglaubwürdig und fast albern. Es fällt auf, dass in dem Film viele relevante Forderungen und Aktionen im Vergleich zum Buch abgeschwächt dargestellt werden, da Netflix wahrscheinlich allzu radikale Aussagen vermeiden will.