von Celina Fattach, Brandenburg an der Havel
Wenn einem die bürgerliche Regierung eines gezeigt hat, dann, dass die Jugend in ihrer Politik keinen Platz hat. Seit 2018 streiken wir im Namen des Klimas, doch unsere Stimmen werden ignoriert, wir werden verspottet und belächelt. Dabei sind unsere Forderungen klar und simpel: Treibhausemissionen reduzieren, um die 1,5-Grad-Grenze nicht zu überschreiten. Es sind in erster Linie die Jugendlichen, die die Last der Klimakatastrophen tragen müssen. Wir sind es, die eine unsichere Zukunft, geprägt von extremen Wetterlagen, bestreiten müssen. Man versucht, uns mit leeren Versprechen stillzulegen, doch die materielle Lage verlangt Handlungen und keine Worthülsen, wie sie die bürgerliche Parteien uns auftischen.
Laut Weltklimarat werden die nächsten vier Jahre die entscheidenden für die Klimafrage sein. Doch hat die Bundesregierung das verstanden? Oder haben ihre Vertreter vor lauter profitfixierter Politik und Maskenskandalen schon vergessen, dass die Bewältigung der Klimafrage im Interesse aller ist? Dass die Menschheit eine Welt braucht, die nicht in lodernden Flammen von Waldbränden und „Jahrhundertfluten“ untergeht, nur weil das Geld in die falschen Quellen fließt? Eine, die keinen Widerspruch zu Frieden und Wohlstand weltweit darstellt? Wie konnte es so weit kommen, dass selbst das Bundesverfassungsgericht nun die Rechte der Jugend verteidigen muss? Wir fordern einen radikalen Umbau der Energiegewinnungsanlagen in klimafreundliche Alternativen, stattdessen bekommen wir Atomkraftwerke und Erdgas. Wir fordern einen Stopp des Subventionswahns für fossile Brennstoffe, doch stattdessen wird mit 70 Milliarden Euro pro Jahr weiter auf die Katastrophe zugesteuert. Wir haben keine Zeit mehr für „Überbrückungstechnologien“, oder wie die Politik ihre feigen Ausreden nennt. Es muss gehandelt werden, und das sofort.
Doch wenn die Regierungskoalition uns etwas immer wieder zeigt, dann, dass sie unwillig, unfähig ist, unsere Forderungen in die Praxis umzusetzen. Und deshalb streike ich am 25. März für eine humane Klimapolitik, eine lebenswerte Zukunft und ein Ende dieser kapitalistischen Menschenverachtung.