Internationaler Druck hat dafür gesorgt, dass Daniel Akande und andere Inhaftierte Aktivist*innen nach mehrwöchiger Haft gegen Kaution freigelassen wurden. Dennoch steht ihnen am 8. November ein Prozess bevor. Sie sind des “Hochverrats” angeklagt, was zur Todesstrafe führen kann, Ihr “Verbrechen”: Organisierung friedlicher Proteste gegen Benzinpreiserhöhungen …
In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, wehren sich Arbeiter*innen und die Jugend gegen massive Preiserhöhungen, besonders beim Benzin. Nigeria ist der zweitgrößte Öl- und Gasproduzent Afrikas, aber vom Rohstoffreichtum kommt bei der Masse der Bevölkerung nichts an. Die zum überwiegenden Teil staatliche Ölindustrie leidet unter Korruption und Misswirtschaft, eine weltweite Rohstoffkrise brachte Einbrüche bei den Einnahmen. Lange existierte eine staatlich garantierte Preissubvention für Endverbraucher*innen. Präsident Tinubu trat im Oktober 2023 mit dem Plan an, die Ölindustrie zu privatisieren. Er schaffte Subventionen ab und hob damit massiv die Verbraucherpreise an. Damit handelt er im Sinne von IWF und Weltbank.
Dagegen gibt es Widerstand. Im Sommer dieses Jahres kam es vor allem in den Großstädten des Landes zu Massenprotesten, gegen die der Staat mit Härte und Brutalität vorging. Am 5. August wurden Aktivist*innen und Anführer*innen der Proteste verhaftet und für zwei Monate inhaftiert.
Die Internationalist Socialist Alternative (ISA, in der auch die SAV Mitglied ist) hat in Zusammenarbeit mit anderen sozialistischen Gruppen und Gewerkschaften eine Solidaritätskampagne für die Inhaftierten initiiert. Protestbriefe, Spendensammlungen und Aktionen vor nigerianischen Botschaften und Konsulaten haben Öffentlichkeit geschaffen. Doch beim Prozess gegen sie am 8. November will der Staat ein Exempel statuieren. Die Gefahr der Todesstrafe gegen die sozialistischen Aktivist*innen ist längst nicht vom Tisch, ihr Leben ist immer noch bedroht.
Es ist notwendig, den Widerstand auszuweiten. Unsere nigerianische Schwesterorganisation MSA (Movement for a Socialist Alternative) ruft zu einem 48-stündigen Generalstreik als nächsten Schritt auf, um den Druck zu erhöhen , die politischen Gefangenen zu befreien und die neoliberalen Angriffe der Regierung zu stoppen.
Du kannst helfen und hier den aktuellen Protestbrief unterzeichnen, der automatisch an das Büro von Präsident Tinubu, die Polizei in Abuja und die nigerianische Botschaft geschickt wird: